Die magischen Träume des Malcolm Bell

Autor*in
Welford, Ross
ISBN
978-3-649-64082-0
Übersetzer*in
Knese , Petra
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
336
Verlag
Coppenrath
Gattung
Buch (gebunden)Fantastik
Ort
Münster
Jahr
2023
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
17,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der elfjährige Malcolm gelangt durch einen Zufall in den Besitz eines Trauminators. Mit ihm, so verspricht die Verpackung, kann er seine Träume steuern und sie erleben, als seien sie real. Zusammen mit seinem kleinen Bruder entwickelt er schnell eine Sucht nach diesem Abenteuer und ignoriert alle Warnzeichen. Sein kleiner Bruder bleibt in einem Traum hängen. Er wacht nicht mehr auf. Kann er gerettet werden?

Beurteilungstext

Schon als Kind hat Malcolm Albträume. Dank seines Stoffkrokodils kann er aber schließlich ruhig schlafen. Nachdem er Jahre später während einer Mutprobe den Trauminator findet und zusammen mit seinem Bruder ausprobiert, erlebt er im Schlaf wilde Abenteuer, die er steuern kann und aus denen er durch Aufwachen entkommt. Ihr Lieblingstraum spielt in der Urzeit. Bald aber merkt er, dass mit dem Gerät etwas nicht stimmt. Seine Steuerungsfähigkeiten im Traum lässt nach. Spuren der Abenteuer sind auch in der realen Welt sichtbar. Aber die Sucht nach dem nächtlichen Abenteuer ist stärker als die Vernunft, und so bleibt Seb, Malcolms Bruder, im Traum hängen. Er wacht nicht mehr auf und droht zu versterben.

Der Trauminator ist nicht nur die Tür zu nächtlichen Traumabenteuern, er lässt die Geschwister auch zusammenwachsen. Erwachsene und Mitschüler halten die Erzählungen der Jungen, die ihre tollen nächtlichen Erlebnisse nicht ganz verschwiegen können, für Spinnereien, Auswüchse der Fantasie. Malcolm bringt sich in der Schule in eine schwierige Situation, als er nicht mehr unterscheiden kann, ob er träumt oder im realen Leben unterwegs ist.

In dieser Situation lernt er Susan kennen, ein Mädchen mit tibetanischem Hintergrund, dem Wachträume als Phänomen aus dem Buddhismus nicht unbekannt sind. Durch sie erfährt er etwas über die Situation der Tibetaner in China, denn die Familie ist von dort geflohen, der Vater sitzt als politischer Häftling im Gefängnis. "Die Welt in deinem Kopf ist größer als die da draußen. Da kann man sich leicht verlieren", warnt Susans Oma, als sie vom Trauminator erfährt. Während seiner schwierigen Mission, seinen Bruder aus der Traumwelt zu befreien, steht Malcolm, der vor dem Fund des Trauminators ein schwieriger Einzelgänger war, nicht mehr allein vor der fast unmöglichen Herausforderung.

Diese Ich-Erzählung ist interessant und spannend. Dafür sorgt nicht nur die Gesamtsituation. Der Autor, ein Journalist und Fernsehproduzent, arbeitet auch geschickt mit Cliffhangern und lässt Malcolm die Leser*innen direkt ansprechen. Da der Autor mit Rückblicken arbeitet, die aber klar gekennzeichnet sind, ist die Lektüre für ungeübte Leser*innen eine kleine, aber zu bewältigende Herausforderung.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 13.06.2023