Die Lutherverschwörung

Schlagwörter

• Gefühle
• Historisches
• Religion
• Spannung

Teaser

Der Söldner Jost soll im Auftrag Kurfürst Friedrichs von Sachsen das Leben Luthers schützen, der 1521 auf dem Reichstag zu Worms seine Lehre vor Kaiser Karl V. widerrufen soll. Der kleinwüchsige Wulf ist als Killer auf Luther angesetzt. Eine spannende Hetzjagd beginnt ....

Beurteilungstext

Christoph Born gelingt es gleich zu Beginn höchste Spannung zu erzeugen und gleichzeitig die beiden Widersacher: den kleinwüchsigen Wulf, ein Killer und den Söldner Jost, ein Leibwächter - vorzustellen. Beide Männer sind auf Martin Luther angesetzt - natürlich mit unterschiedlichen Zielen, aber auf jeder Seite mit schwierigen und gefährlichen Bedingungen.
In zwei großen Teilen mit 41 Kapiteln entfaltet Ch. Born einen packenden Kriminalroman, der Einblicke gibt in eine unruhige Zeit mit politischen, religiösen und wissenschaftlichen sowie sozialen Umbrüchen. Das Attentat auf Luther und der Personenschutz sind fiktiv. Doch meisterhaft versteht es Born mit diesem fiktiven Erzählstrang und die Hetzjagd auf Luther dessen Gedanken und Gefühle zu schildern, die ihn zu seiner Stellungnahme vor dem Kaiser auf dem Reichstag in Worms bewegen. Meisterhaft werden die Ereignisse in Wittenberg und später in Worms und auf dem Weg dahin sehr temporeich, diffizil und gleichzeitig geheimnisvoll gefährlich geschildert wie auch die Zwischenmenschlichen Beziehungen der handelnden Personen und deren Gefühle und Gedanken, z.B. die Beziehung Annas zu Jost.
Sehr gut recherchiert hat Born auch die mittelalterlichen Stadtpläne - der Leser kann tief in die Stadt Worms eintauchen und sich bildhaft die Gässchen und Plätze vorstellen.
Der Autor greift in einem Nachwort nochmals die historischen Hintergründe auf und grenzt sie gegen die erfundenen Passagen ab.
Ein packender, historischer Krimi, der Personen der Geschichte lebendig werden lässt.