Die letzten Ninjas und der Juwelenraub

Autor*in
Frank, Astrid
ISBN
978-3-8251-5302-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kehn, Regina
Seitenanzahl
256
Verlag
Urachhaus
Gattung
Erzählung/RomanKrimi
Ort
Stuttgart
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüre
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der nachdenkliche Josh, der selbst ein Ninja werden möchte, trifft auf die quirlige Toni. Durch Zufall lernen sie den blinden Luis und den scheuen Emil kennen. Zusammen verbindet sich schnell eine großartige Freundschaft der vier "Außenseiter". Da wird beim Juwelier um die Ecke eingebrochen. Die vier Kinder fangen an, auf eigene Faust nach dem Dieb zu ermitteln.

Beurteilungstext

Vier Außenseiter, die sich finden, und ein Verbrechen in ihrem Stadtviertel - mit diesen beiden Zutaten erzählt die Kinderbuch-Autorin Astrid Frank in ihrem Kinderbuch ab 10 "Die letzten Ninjas und der Juwelenraub" eine witzig-spannende Geschichte, die von den ersten Seiten an die Leser in ihren Bann zieht.
Haupterzähler ist der nachdenkliche Josh, der selbst gerne ein Ninja sein möchte. In einer brenzligen Situation hilft ihm die quirlige Toni. Recht schnell lernen sie den blinden Jungen Luis und seinen besten Freund Emil kennen, der recht scheu ist. Es entsteht ein großartiges Vierergespann. Da wird beim Juwelier um die Ecke eingebrochen. Die vier Kinder fangen an, auf eigene Faust nach dem Dieb zu ermitteln.
Aus der Retroperspektive erzählt Josh von ihrer detektivischen Arbeit. Es ist ein erzählender Bericht, bei dem Toni immer wieder ihre Bemerkungen an den Rand kritzelt. Mit diesem Erzählstil schafft Astrid Frank witzige Situationen, flotte Wendungen in der Geschichte und kann die beiden Pole, ruhiger Josh und turbulente Toni, gut entwickeln.
Nicht nur die Spurensuche der Kinderdetektive baut Astrid Frank gekonnt in dem Plot auf, sondern gibt immer mehr ein Stückchen von der Persönlichkeit der Hauptfiguren und ihrer Hintergrundgeschichte preis. Elegant legt sie den Figuren und Lesern falsche Spuren, gibt Hoffnung, baut brisante Situationen ein, die im Nachgang eigentlich gar nicht schlimm waren, um am Ende in einer dramatischen Lösung den Fall zu Ende zu bringen.
Komik darf dabei nicht fehlen: in den Situationen und in Tonis Bemerkungen am Rande. Knapp, aber mit Punktlandung sehen die Leser: jede Figur hat ihre eigene Perspektive auf die Geschichte.
Regina Kehn mit ihrem comic-artigen Stil gibt dem Roman für Kinder den letzten Pfiff. Schon auf dem Cover erkennt mit sofort die vier Hauptfiguren. In kleinen Vignetten lockert sie die Geschichte auf.

Astrid Frank fesselt mit ihrem Kinderkrimi Leser ab 10. Den Reiz der Geschichte macht nicht nur die Detektivarbeit aus, sondern die Kombination der vier besonderen Hauptfiguren. Jeder ist anders, hat seine besondere Eigenart, die ihn oft von anderen Kindern ausschließt. Aber darin liegt auch die Stärke. Zudem ist es lobenswert, im Kinderbuch auch eine Figur mit einer körperlichen Behinderung zu haben. Astrid Frank zeigt sehr gut auf, wie Luis selbständig ist und was Blindsein bedeutet.

Mit dem Kinderbuch "Die letzten Ninjas und der Juwelenraub" hat Astrid Frank einen fulminanten Start ihrer Kinderdetektiv-Reihe gestartet. Es macht Spaß, die Vier bei ihrem Abenteuer zu begleiten.

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Diese Rezension wurde verfasst von Wenke Bönisch; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 10.07.2023