Die kleine Piratin und die neuen 13

Autor*in
Blume, Bruno
ISBN
978-3-596-85149-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Gleich, Jacky
Seitenanzahl
32
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Frankfurt
Jahr
2004
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,50 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

13 Piraten sind sich einig: ein Mädchen kann nicht Kapitän werden. So wird sie über Bord geworfen. Doch sie weiß sich zu helfen und erobert das Schiff mit Hilfe einer neuen Crew zurück. Da bleibt den anderen nur die Rache. Doch das ist gar nicht so einfach.

Beurteilungstext

Das Problem, so empfinden es jedenfalls die 13 Piraten der Crew, ist der Kapitän; oder sollte man besser sagen, die Kapitänin? Denn genau das ist sie - ein Mädchen. Ein unhaltbarer Zustand, weder akzeptabel, noch tolerierbar. Das wäre ja noch schöner! So wird gemeutert und die Kapitänin geht über Bord.
Doch sie zeigt mehr Weitsicht, denn sie erkennt: Das Problem sind die 13 alten Piraten. Mit ihren Ansichten ist heute kein Kampf mehr zu gewinnen. Daher tut sie, was sie tun muss: sie besorgt sich eine neue Crew. Dieser neuen Crew fällt es nicht schwer, die alten Piraten mit einer List zu übertölpeln und das Schiff zurückzuerobern. Und nachdem die Überrumpelten sich von ihrem Schreck erholt, Rachepläne geschmiedet, Waffen zusammengesucht und sich natürlich auch angemessen Mut angetrunken haben, hat das Schiff schon lange abgelegt und steuert neuen Abenteuern entgegen. Da hilft auch der verkrampfte Versuch der Verzweifelten nichts, mit einem Ruderboot die Verfolgung aufzunehmen, denn eine einzige Kanonenkugel schüchtert sie so sehr ein, dass sie vor Schreck ins Meer springen und untergehen.
In seiner kleinen Geschichte über eine Revolte, die keine war, und eine Konterrevolution, die nicht restaurierte, sondern die die eigentliche Veränderung brachte, spricht Bruno Blume über Unüblichkeiten und eine Kapitänin, die per Definition zwar nichts taugt, sich dafür aber einfach über Vorurteile hinwegsetzt und durch ihr Handeln zeigt, dass sie ihren Kritikern überlegen ist. Diesen bleibt nur ein heftiges Gebaren, gepaart mit wüsten Drohungen und Ankündigungen. Doch über das Mut antrinken und einen zaghaften Versuch, den Lauf der Dinge zu verhindern, schaffen sie es nicht hinaus.
Dagegen ist die neue Piratencrew viel besser aufgestellt. Keck und kaltschnäuzig, aber ohne große Worte und übertriebenes Gehabe, packen sie die Sache an. Sie halten sich nicht mit nebensächlichen Grundsatzfragen auf, sondern stechen in See und erleben ihre Abenteuer. Und so erlangen sie die Unsterblichkeit, die die anderen immer erreichen wollten.
In Jacky Gleichs Bildern sind es kindliche Protagonisten, die die Worte mit Leben füllen. Eine alltägliche Szene des kindlichen Spiels steckt den Rahmen der Handlung ab: zwei Banden stehen sich gegenüber. Im typischen Stil der Zeichnerin zeigen sich ebenso freche, wie kuriose Kinder, die in einem Kampf, eher mit- als gegeneinander, gefangen sind. Diese Darstellung gibt der Szene eine ungemeine Leichtigkeit. Die Moral wird so durch das nötige Augenzwinkern ergänzt, das so typisch für das Gespann Blume-Gleich zu sein scheint.


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Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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