Die kleine Hexe – Winterzauber mit Abraxas

Autor*in
Preußler, Otfried
ISBN
978-3-522-45957-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Napp, Daniel
Seitenanzahl
32
Verlag
Thienemann
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Stuttgart/Wien
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
15,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die kleine Hexe lernt fleißig, aber irgendwann braucht auch sie mal eine Pause, und so begibt sie sich auf einen Ritt mit ihrem Besen in die Stadt und hilft dort dem Maroni-Verkäufer und spendiert den Kindern Krapfen. Der Tag endet mit einem Fest im Wald für alle Tiere.

Beurteilungstext

Ottfried Preußlers Kinderbuchklassiker-Figur, die kleine Hexe, wird in diesem Bilderbuch von seiner Tochter Susanne Preußler-Bitsch sowie dem Illustrator Daniel Napp neu in Szene gesetzt. Die kleine Hexe, die versucht, so viel es geht zu lernen, um bei der nächsten Walpurgisnacht mit den großen Hexen tanzen zu können, ist eines Wintermorgens des Lernens überdrüssig und macht sich auf in die Stadt – zuvor zieht sie aber sieben Röcke und zwei Paar Fäustlinge an. In der Stadt angekommen, hext sie dem Maroni-Verkäufer warme Füße und für die zur Fastnacht verkleideten Kinder regnet es Krapfen. Wieder zurück zu Hause erzählt sie dem Raben Abraxas, was sie erlebt hat, und beschließt, auch bei sich im Wald mit den Tieren Fastnacht zu feiern. Sie hext die Kaninchen klein, die Waldmäuse groß und dem Fuchs einen Entenschnabel, damit er niemanden auffrisst. Alle haben Spaß, und die kleine Hexe beschließt, dass ab nun jedes Jahr Fastnacht gefeiert wird.
All diese Erlebnisse werden in sehr ansprechenden und farbigen Bildern dargestellt. Diese nehmen teils eine ganze Doppelseite ein, teils befinden sich mehrere kleine Illustrationen auf einer Seite. Der Text fügt sich ein und die Schriftgröße lädt auch junge Lesende zum Lesen ein. Die dargestellten Personen tragen Kleidung, die vielleicht Mitte des letzten Jahrhunderts getragen wurde. Auf den Illustrationen des Hexenhauses sind wundersame Dinge zu erkennen, wie Äpfel, die Karten spielen, oder ein Teekessel, der Beine hat. Aber auch in der Stadt lassen sich solche ungewöhnlichen Darstellungen finden, so gibt es eine Maus in Bergsteigerausrüstung, die eine Hauswand hochklettert, was jedoch in dieser Kulisse etwas fragwürdig scheint. Fragwürdig sind auch die Kostüme der verkleideten Kinder: Cowboy und Indianer. Mag sein, dass zur Entstehungszeit der Geschichte diese unkritisch gesehen wurden, mit Bezug auf den heutigen Diskurs der kulturellen Aneignung und des Alltagsrassismus hätte hier jedoch auf die ethnisierende Verkleidung verzichtet werden und eine Änderung vorgenommen werden sollen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von JB; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 02.11.2020