Die kleine Gans, die aus der Reihe tanzt

Autor*in
Dumont,
ISBN
978-3-7607-4974-7
Übersetzer*in
Leser, Kristin
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Dumont, Jean-Francois
Seitenanzahl
32
Verlag
arsEdition
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2011
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Weil die Gans Zita nicht mit den anderen Gänsen im Gleichschritt marschieren möchte, wird sie aus der Gruppe ausgeschlossen. Doch ihr ganz eigener Rhythmus ist so mitreißend, dass sich ihr immer weitere Tiere anschließen und ihren Rhythmus erweitern. Zum Schluss merken auch die anderen Gänse, dass sie den Gleichschritt längst Leid sind.

Beurteilungstext

Jeden Tag verlässt die Gänseherde, angeführt von Obergänserich "Igor", im Gänsemarsch den Bauernhof Richtung Meer. "Schon seit jeher marschieren die Gänse im Gleichschritt zum Meer. Eigentlich weiß niemand genau, warum, aber so ist es nun mal." Bis die kleine Zita sich nicht in den Takt einfügen will und so die Gänseherde und die anderen Tiere auf dem Bauernhof aufrüttelt. Die originelle Geschichte über Individualität und Freiheit ist in großflächige, perspektivisch ungewöhnliche Bilder umgesetzt. Die doppelseitig angelegten Illustrationen haben durch das gelungene Format des Buches genügend Raum und wirken dadurch wunderbar panorama-artig.

Die Übersetzung des Textes, insbesondere die Umsetzung von Zitas Gänsemarsch, wirken zunächst beim Lesen und Vorlesen eher holperig. Der Gänsemarsch-Rhythmus wird durch Taktstriche vorgegeben, ein regelmäßiger Sprachrhythmus lässt sich aus der Zusammenstellung der Laute allerdings nicht herauslesen:

"platsch, schnief | platsch, tok und | schnief | noch mal platsch und | tok, schnief | platsch, tok"

Wörtliches Vorlesen kann schnell zur holprigen Stolpersteige werden. Dagegen ist diese schöne und tiefgründige Geschichte eine Steilvorlage für intoniertes Vorlesen und den Einsatz von Rhythmusinstrumenten. Wenn der Vorleser sich verschiedene Schnalzlaute überlegt, um den Rhythmus wiederzugeben, ist das für Vorleser und Zuhörer schon ein witziges Leseerlebnis. Setzt man gar Rhythmusinstrumente wie Klanghölzer, kleine Trommeln und Rasseln ein, mit denen die Kinder den Gänsemarsch-Rhythmus einüben, wird das Vorlesen von Zitas Geschichte zu einem Riesenspaß.

Auch der witzige Rhythmus mit Bauernhof-Atmo, den der Verlag auf seiner Homepage ergänzend zum Buch anbietet, ist eine hervorragende Vorlage für eigene Klang- und Rhythmusprojekte.
Schließlich liegt auch dem fantasievollsten Rhythmus eine wiederkehrende Gleichmäßigkeit, eigentlich eben doch ein "Gleichschritt", zu Grunde, sodass der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.

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Diese Rezension wurde verfasst von stef.
Veröffentlicht am 01.01.2010