Die kleine Buche und ihre Freunde - Eine Geschichte mit vielen Sachinformationen
- Autor*in
- Reichenstetter, Friederun
- ISBN
- 978-3-401-71514-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Döring, Hans-Günther
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Arena
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2019
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Fachliteratur
- Preis
- 13,99 €
- Bewertung
Teaser
Durch das Jahr mit der kleinen Buche... erlebe die Abenteuer eines kleinen Baumes hautnah... sei dabei: Von der ersten Knospe bis zum Winterschlaf, viele erwünschte, aber auch unerwünschte Besucher, seichte Winde und fiese Stürme...
Beurteilungstext
Ehrlich?
Ich habe mich lange gar nicht überwinden können mit der Rezension zu beginnen.
Die grell kolorierten Seiten im Aquarelldesign und der eckigen Schriftart erinnerten mich auf den ersten Blick an eines dieser preisgünstigen Bilderbücher, die man in eher niedrigschwelligen Geschäften kaufen kann. Nicht, dass sich darunter nicht auch mal Schmuckstücke befinden können; jedoch ist die Ausbeute eben dieser, wie wir alle wissen, doch eher gering.
So hielt mich die vorteilsbehaftete Skepsis zunächst von einem zweiten oder gar dritten Blick ab.
Beginnen wir also zunächst mit der Idee des Buches:
Es wird die Jahresgeschichte einer kleinen Buche erzählt, die bereits 30 Jahre alt ist. Nach ausführlicher Recherche zählt eine Buche mit 30 Jahren aber tatsächlich noch zu den „Kinderbäumchen“ und misst vielleicht gerade 15 cm im Durchmesser. Wer an die großen, königlich anmutenden Buchen denkt, wird bestätigen, dass eine Buche mit diesem kleinen Ausmaß tatsächlich noch als Kinderbäumchen durchgehen kann.
Aus der allwissenden Erzählerperspektive wird berichtet, was die Buche im Jahresverlauf so erlebt, und Stück für Stück werden Sachinformationen hinzugefügt. Teils durch Fragen, die in roter Schrift unterlegt sind, teils durch Randbemerkungen oder auch im Anschluss an die Geschichte durch extra Informationsseiten. Die Geschichte beginnt mit der noch kahlen Buche im Vorfrühling und endet nach einem erschöpfenden, anstrengenden Jahr mit ihrem Winterschlaf. Tatsächlich überraschend einfach, aber dennoch treffend werden dabei komplexe Vorgänge, wie etwa die Photosynthese, erklärt.
Und während ich innerlich eigentlich noch auf der Suche nach zu kritisierenden Punkten war, stellte ich mehr und mehr fest, dass das Prädikat: Gar nicht so übel wie gedacht - hier doch mehr als angebracht ist.
Natürlich darf man als erwachsener Leser auch nie vergessen, dass wir ja mit einem anderen Blick auf ein Buch schauen, welches ja auch nicht für unsere Bedürfnisse geschrieben wurde.
Mich persönlich schrecken die Farben ab, ich finde sie zu „einfach“, zu „übertrieben“, wenn nicht sogar „unrealistisch“. Mich persönlich stört dieses ständige Frage-Antwort-Spiel, welches meines Erachtens mehr Nährwert hätte, wenn es vielleicht in verteilten Rollen gelesen werden könnte und nicht der „rote“ Fragesteller sich im gleichen „roten“ Text selbst eine Antwort geben würde.
Dennoch muss ich zugeben, dass die Informationen gut, präzise und vor allem in einfacher Sprache aufs Wichtigste zusammengefasst sind, auch wenn sie eher unorganisiert im Buch präsentiert werden.
„Die kleine Buche und ihre Freunde“ regt garantiert zum Austausch an und wird beim nächsten Waldspaziergang zu neuen Entdeckungen führen.
Ist es nicht das, was wir uns von Sachbüchern für Kinder wünschen: Präzise Informationen, verspielt dargestellt, die einen direkten Zugang zur Realität eröffnen, von denen man erzählen möchte, die man selbst erkunden und entdecken will?
Und wer den Wald nicht vor seiner Tür hat, der kann sich erstmal mit der beiliegenden CD in den Wald träumen…
Und wer keinen Gesprächspartner an seiner Seite hat, der kann zunächst sein Wissen mit dem Frage- und Antwortspiel testen…
Alles in allem, gebe ich zu: eine dennoch runde Sache!
Ich bleibe bei meiner Kritik am fragwürdigen Layout – aber für die Idee dahinter gibt mindestens 3,5 von 5 Sternen!