Die Insel der besonderen Kinder

Autor*in
Briggs, Ransom
ISBN
978-3-426-28368-4
Übersetzer*in
Kinkel, Sivia
Ori. Sprache
Amerikanisches Engli
Illustrator*in
Seitenanzahl
410
Verlag
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Yakobs Großvater litt unter Alpträumen, aber als er in den Armen seines Enkels stirbt, erkennt der, dass die Albträume real sind. Er folgt den Spuren des Großvaters bis auf eine walisische Insel, auf der er während des Krieges interniert war. Yakob entdeckt Kinder, die er von den Fotos seines Opas kennt: er gerät in die Zeitschleife, in der sie leben. Opas Monster verfolgen ihn, werden aber besiegt und Yakob entscheidet sich, bei den Kindern und seiner großen Liebe zu bleiben.

Beurteilungstext

Unmittelbar teilt sich dem Leser bei der Lektüre die Freude mit, die Briggs offensichtlich hatte, als er aus merkwürdigen, rätselhaften Fotofunden eine Geschichte bastelte. Die altertümlichen Bilder stellen das Gerüst der Geschichte dar, die sich um den Verfolgungswahn des Großvaters dreht. Dass daraus eine Fantasy-Geschichte geworden ist, ist zwar in sich logisch, hätte aber genausogut anders laufen können. Dabei weist sie alle Elemente eines modernen Abenteuer- & Fantasyromanes auf, auch wenn der Hintergrund recht real ist: Der Großvater wurde als Kind aus Polen nach Wales geschickt und entkam so den Nazimorden. Die Nazis entwickeln sich in der Fantasie zu Monstern, die wiederum für den Enkel ganz real werden. Politik spielt hier überhaupt keine Rolle, die Psychologie verkommt auch zur Monstergeschichte und übrig bleibt eine nette Liebesgeschichte und das Drama um eine Zeitschleife, für die Briggs eine interessante Variante entwickelt. Yakob hat gute Gelegenheit, seinen Mut zu beweisen, seine frische Liebe zu beschützen und die desgleichen für ihn, so dass er am Ende vor der schweren Entscheidung steht, zu den Eltern zurück zu kehren oder jeden Kontakt zu streichen und ein neues Leben mit der hübschen, mutigen und initiativen Freundin zu beginnen, die nur leider in der Vergangenheit liegt. Offen bleibt, ob er als sein eigener Großvater weiter lebt oder eine eigene Rolle spielen wird.
Ein interessantes Gedankenspiel in einer spannenden Geschichte und das alles in dem oben schon beschriebenen liebevoll ausgestatteten Band, einem Solitär unter der Massenliteratur von heute. cjh11.12

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010