Die Hüterin der Drachen. Auf der Suche nach dem letzten Himmelsdrachen

Autor*in
Draconis, Curatoria
ISBN
978-3-7913-7483-3
Übersetzer*in
Löwenberg, Ute
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Tomic, Tomislav
Seitenanzahl
80
Verlag
Prestel
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
26,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Kennen Sie sich mit Drachen aus? Falls nicht, hilft dieses erzählende Sachbilderbuch, die interessantesten Drachenarten, ihre Besonderheiten und Herkunft kennenzulernen - abenteuerlich, informativ, mitreißend und eindrucksvoll illustriert.

Beurteilungstext

Dieses großformatige Sachbilderbuch nimmt die Leser*innen mit auf eine spannende Expedition. Dabei reisen wir mit einer Drachen-Arche an die verschiedensten Plätze der Erde, um neue Drachen aufzuspüren. Die Drachenhüterin Curatoria Draconis, die hier auch als Autorin des Buches angegeben wird, nimmt die Lesenden als "Lehrlinge" mit und führt sie in die Welt der Drachen ein. Dabei ist der Text sehr authentisch und persönlich verfasst - eher ungewöhnlich für ein Sachbuch. Dadurch hat man das Gefühl, direkt angesprochen zu werden und tatsächlich bei der Entdeckungsreise dabei zu sein. Das Buch ist dabei wie eine Reise aufgebaut. Nachdem die Drachenarche gezeigt und beschriftet und das Quartier der Drachenhüterin gezeigt wurde, geht die Reise in Ozeanien los. Zuerst wird jeweils auf einer Doppelseite die Weltkarte abgedruckt und die Besonderheiten des Lebensraumes bzw. Kontinents beschrieben in Bezug auf Drachen. Dann folgen mehrere Doppelseiten, die sich jeweils einer Drachenart widmen oder aber weitere interessante Puzzleteile beiseitestellen, wie z. B. ein Bericht von Rokeby Norris, einem weiteren Hüter der Drachen, über die Mount-Rushmore-Drachen von 1939. Fakten und Fiktion verschwimmen so konsequent ineinander, dass man nicht mehr weiß, was ist echt und was erfunden. Als Leser*in wird man so in den Bann gezogen, auch wenn man theoretisch weiß, dass es keine Drachen gab und gibt, dass man nun doch daran zweifelt. Vor allem junge Leser*innen werden hier von der Autorin überzeugt.
Illustriert wurde im grafischen Stil in gedeckten Farben oder Schwarz-Weiß. Neben den Drachen ist es oft auch der natürliche Lebensraum, der dargestellt wird, in dem die Drachen erst einmal gefunden werden müssen - so gut verschmelzen sie oft mit dem Hintergrund. Dies wikt ebenfalls sehr realistisch, genau wie die dargestellten Utensilien wie alte Schmierzettel, Tinte und Feder, Kompass, Taschenuhr, alte Fotografien u.v.m. Der Text ist jeweils in verschiedene Kästen bzw. Zettel aufgeteilt und wirkt teils wie mit Schreibmaschine geschrieben, teilweise handschriftlich verfasst.
Alles in allem eine äußerst gelungene, sehr ästhetische Gestaltung, die Fakt und Fiktion verschwimmen lässt und die Leser*in zum Zweifeln bringt: Vielleicht gibt es ja Drachen doch - das Buch überzeugt jedenfalls davon.

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Diese Rezension wurde verfasst von nana; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 15.03.2022