Die Heldin in dir: Warum du auf deinen Körper stolz sein kannst

Schlagwörter

• Adoleszenz
• Diversität
• Emanzipation
• Gefühle
• Gender/Geschlecht
• Sexualität

Teaser

Sicherlich gibt es zahlreiche Sachbücher und Ratgeber zur Pubertät, jedoch nur wenige, die eine positive Einstellung zum eigenen Körper vermitteln. "Die Heldin in dir – Warum du auf deinen Körper stolz sein kannst" hält, was der Titel verspricht.

Beurteilungstext

Schon vor dem Einstieg begeistert das durchgängig farbenfroh illustrierte Buch mit besonderen Details. Es betont ausdrücklich die Wichtigkeit des Teilens und Zugänglichmachens der Informationen. Das Buch möchte von allen gelesen werden, die von den Veränderungen betroffen sind – unabhängig von ihrer Identifikation als Mädchen oder nicht. In dieser sensiblen Phase des Heranwachsens ist es entscheidend zu betonen, dass alle Körper einzigartig und genauso in Ordnung sind, wie sie sind.

Auf einer Reise durch die Pubertät nehmen die 9 Kapitel die Leser*innen mit. "Willkommen zu Hause!" ermutigt dazu, den eigenen Körper mit all seinen Ecken wahrzunehmen und sich in ihm wohlzufühlen. Selbstakzeptanz und Selbstliebe werden thematisiert, begleitet von einer Übung zur Reflexion über die Fähigkeiten des eigenen Körpers. Auf einer Seite gibt es sogar Platz auf dem "Spickzettel für die Zukunft", um Eigenheiten festzuhalten.

Die Kapitel "Was ist die Pubertät" und "Was verändert sich" gestalten die Reise durch die Pubertät anschaulich. Themen wie das Gehirn, Hormone, Brüste, die richtige BH-Größe (oder auch gar keine), Rasurtrends, Schweiß und Pickel werden behandelt. Ein weiteres Kapitel unterstützt dabei, mit neuen Situationen selbstbewusst umzugehen und Veränderungen zu akzeptieren. Hier wird erneut Raum für eigene Gedanken geschaffen. Die durchgehenden Illustrationen mit ihren gedeckten Farben begleiten das gesamte Buch und verleihen jeder Beschreibung eine visuelle Tiefe, die nicht nur informativ, sondern auch ästhetisch ansprechend ist.

Besonders viel Raum widmet das Buch dem eigenen Körperbild und negativen Einflüssen, was in Anbetracht der medialen Prägung äußerst wichtig ist. Tipps für ein positives Körperbild sollen proaktiv eine gesunde Einstellung fördern. Auch die Menstruation wird ausführlich behandelt, wobei neben den üblichen Informationen zu Produkten auch sensibilisiert wird – beispielsweise für das Thema Periodenarmut und die Frage, wer überhaupt menstruieren kann. Das Buch zeigt eine breite Palette von Normalität auf und weist darauf hin, in welchen Fällen ärztlicher Rat sinnvoll ist.

Erwähnenswert sind die anatomisch korrekten Darstellungen der äußeren und inneren Geschlechtsorgane. Dies ist besonders hervorzuheben, da Biologiebücher großer Schulverlage erst in den letzten Jahren vollständige Abbildungen einer Klitoris und sprachsensible Inhalte aufgenommen haben. Das Buch von Barbara Pietruszczak, illustriert von Anna Rudak, ist daher nicht nur für Pubertierende, sondern auch für ältere Generationen, Eltern und Bezugspersonen eine wertvolle Informationsquelle, die bestehende Wissenslücken schließt oder korrigiert.