Die Häschenschule
- Autor*in
- Sixtus, Albert
- ISBN
- 978-3-570-21198-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Koch-Gotha, Fritz
- Seitenanzahl
- 31
- Verlag
- Bertelsmann
- Gattung
- BilderbuchFantastikSachliteratur
- Ort
- München
- Jahr
- 2003
- Lesealter
- 6-7 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 6,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die Geschichte beschreibt einen Schultag im Leben der Hasengeschwister Hasenhans und Hasengretchen, die wohl etwa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Schule besuchen.
Beurteilungstext
Auf jeweils einer Doppelseite stehen ein gereimter Achtzeiler mit einem zum Thema passenden Schattenriss einem farbigen Aquarell gegenüber. Erzählt wird von Aufbruch der Kinder zuhause, vom Unterricht in Fächern wie Pflanzenkunde und Eiermalen, vom bösen Fuchs und von der gemeinsamen Mahlzeit der Hasenfamilie.
Der Bilderbuchklassiker hat sicher auch heute noch seine Existenzberechtigung. Er ist Geschichtsunterricht zum Anfassen. In freundlich-gütigem Tenor wird eine Schule beschrieben, die vor dem zweiten Weltkrieg in Deutschland Standard war, mit Lederranzen und Schiefertafel, Tintenfässchen und Schulgebet. Diese für heutige Grundschüler exotische Welt wird garniert mit den Hasenkindern als Sympathieträgern. Natürlich vermitteln die Autoren ein ihrer Zeit angemessenes geschlechtsspezifisches Rollenbild. Jungen sind Draufgänger, Mädchen halten sich züchtig zurück, Lehrer und Vater sind Autoritätspersonen. Auch solche Moralvorstellungen zu kennen ist Voraussetzung dafür, die Menschen der Vergangenheit und ihr Handeln zu verstehen.
Die Illustrationen von Fritz Koch-Gotha geben die heile bürgerliche Welt von “damals” mit vielen liebevollen Details wieder. Die Schulbänke, die Kniebundhosen der Hasenjungen mit Schlitz für das Hasenschwänzchen, Gestik und Mimik eines gezüchtigten Schülers, all das ist außerordentlich gelungen.
Leider gibt die hier besprochene Taschenbuchausgabe von Omnibus viel vom Flair des Werkes preis. Die Bilder, im Original sicher in eher gedeckten Farben gehalten, sind zu bunt. Die Ausgabe als Taschenbuch passt nicht. Optimal wäre sicher, ein wirklich altes Exemplar zu lesen. Doch wenn dies nicht möglich ist, muss ein solches Buch in einer Aufmachung vorliegen, die dem zeitgenössischen Standart zumindest angepasst ist, damit man sich schon beim In-die-Hand-Nehmen des Buches in vergangene Zeiten einfühlen kann.