Die große Wörterfabrik

Autor*in
Lestrade, Agnes de
ISBN
978-3-939435-26-6
Übersetzer*in
Anna, Taube
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Valeria, Docampo
Seitenanzahl
40
Verlag
Mixtvision
Gattung
Bilderbuch
Ort
M
Jahr
2017
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
17,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

"Die große Wörterfabrik" ist eine faszinierende und lehrreiche Reise in die Welt der Worte, die sowohl Kinder als auch Erwachsene gleichermaßen begeistert. Das Bilderbuch, verfasst von Agnès de Lestrade und illustriert von Valeria Docampo, erzählt die Geschichte eines Dorfes, in dem die Menschen ihre Wörter kaufen und verkaufen müssen.

Beurteilungstext

Es gibt ein Land, in dem die Menschen fast gar nicht reden. Das ist das Land der großen Wörterfabrik. Der junge Paul benötigt dringend Wörter, um sein Herz gegenüber der Nachbarin Marie zu öffnen. Doch er weiß nicht wie. Er hat kein Geld. Die weggeworfenen Begriffe im Müll, scheinen seiner Liebe gar keinen Ausdruck verleihen zu können. Aber die Geschichte lehrt uns, das es nicht immer darauf ankommt, was gesagt wird, sondern wer es sagt und wie er es sagt. Und damit können auch drei ganz einfache Wörter eine ganze Welt bedeuten.

Die Autorin entführt die Leser:innen in eine farbenfrohe Welt, in der Worte die kostbaren Waren sind. Man wird durch die kreativen und einfallsreichen Illustrationen von Valeria Docampo in eine bezaubernde Umgebung mitgenommen, die die Fantasie anregt. Die Charaktere sind liebevoll gestaltet und vermitteln wichtige Botschaften über die Kraft der Sprache. Docampo hat dabei ihren eigenen Stil, wenn es um die Darstellung von Fantasieelementen geht. Ihre magischen Figuren und fantastischen Szenarien sind mit einer besonderen Note gestaltet, die eine Mischung aus Träumerei und Wirklichkeit erzeugt. Die Stimmungen der Illustrationen in "Die große Wörterfabrik" bewegen sich dabei zwischen Mystik, Romantik und Melancholie. Einige Doppelseiten strahlen eine gewisse düstere Grundstimmung aus, die durch die roten und schwarz-grau-beigen Grundtöne dargestellt sind. Die kräftigen Farben und die Verwendung von Schmuckwörtern, die sich über mehrere Seiten ziehen, erzählen außerdem von der Belastung, der Armut und schweren Arbeit in der Geschichte. Die Illustratorin will gezielt zum Nachdenken und tieferem Denken anregen. Das schafft sie.

Die zentrale Botschaft des Buches, nämlich dass Wörter nicht käuflich sind und keine Handelsware darstellen sollten, regt zum Innehalten an, über den Wert der Kommunikation und des freien Austauschs von Gedanken. Die Geschichte fördert dabei nicht nur das Sprachverständnis, sondern auch soziale Kompetenzen und das Bewusstsein für die Bedeutung von Authentizität und Individualität.

Anmerkung

"Die große Wörterfabrik" ist somit nicht nur ein unterhaltsames Kinderbuch, sondern auch ein pädagogisch wertvolles Werk, das Kinder dazu ermutigt, ihre eigenen Worte zu finden und auszudrücken. Eltern und Erzieher:innen können dieses Buch nutzen, um wichtige Gespräche über Sprache, Wertvorstellungen und den respektvollen Umgang miteinander zu führen. Insgesamt bietet das Buch eine inspirierende Lektion darüber, wie Worte nicht nur formen, sondern auch die Grundlage für Verständnis, Mitgefühl und Gemeinschaft bilden können.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Lisa Barouk; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 06.02.2024

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