Die Geschichte von Tropfen und Flocke

Schlagwörter

• Liebe
• Tiere

Teaser

Ein Herbst-Winterbuch. Ein Schnee-Regen-Buch, auch wenn der Tropfen nicht aus Wasser, sondern aus Tinte besteht. Ein Buch, das man von beiden Seiten lesen und anschauen muss. Zwei Geschichten, die sich in der Mitte in einer weit ausgeklappten Doppelseite treffen. Ein aufwendig produziertes Buch voller Poesie.

Beurteilungstext

Beginnen wir mit dem Aufwand. Das Buch muss man von beiden Seiten zur Mitte hin lesen und anschauen. Die Buchdeckel sind verdeckt durch Papierdeckel, die mithilfe von einem Laser gelöchert sind: Tiefschwarz ist das schwere Papier für den Tropfen, achtfach durchlöchert, schneeweiß ist das Pendent auf der anderen Seite, filigran geschnitten in 10 oder mehr ineinander verzahnte Schneeflocken, jede anders als die anderen.
Diese Umschlagsbilder sehen wir auch mehrfach zwischen den Erzählblättern, die sich sehr zurückhalten. Das gilt für den oft sehr kurzen Text, das gilt aber auch für die Ausgestaltung der Bilder, die sich zwischen Realismus und Naivität bewegen. Auf der Seite von Tropfen sehen wir eine Zusammenschau der anderen, folgenden Bilder auf dem Tisch des Zeichners, ihn selbst sehen wir auf einer der Seiten von Flocke, wenn er nämlich den Bäckerladen verlässt (wir wissen von Tropfen, dass er sich dort ""etwas warmes Brot"" kaufte).
Beide Anfänge streben deutlich zur Mitte, der Spannungsbogen ist zu spüren - und er wird erfüllt in der aufgeklappten vierseitigen Mittelseite, die ihre Wirkung auch dann entfaltet, nachdem wir das Buch von der anderen Seite durchblätterten, und auch, nachdem wir das Buch wieder und wieder vorlasen / anschauten.

Das Produkt hat allerdings einen Nachteil, der nicht ganz unwichtig ist. Die aufwändige Produktion schlägt sich in einem entsprechenden hohen Verkaufspreis nieder. Auch wenn man argumentieren mag, dass man zwar den knapp doppelten Preis von Bilderbüchern bezahlen muss, es sich ja auch um knapp zwei Bilderbücher handelt, so wird der Preis sich doch im Verkaufserfolg niederschlagen. Schade.