Die Geschichte von Blue

Autor*in
Winter, de
ISBN
Übersetzer*in
Kroll, Anna-Nina
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
277
Verlag
Diogenes
Gattung
Ort
Zürich
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Die erst 17-jährige Autorin beschreibt in diesem Buch, wie die 13-jährige Blue - durch den Tod ihres geliebten Vaters und das Zusammenleben mit der drogenabhängigen Mutter - stark traumatisiert, einen Mord plant, sich verliebt und in einer psychiatrischen Klinik landet.

Beurteilungstext

Es ist erstaunlich, wie die junge Autorin die Geschichte der Blue und des geplanten Mordes sprachlich bewältigt, die gesponnenen Handlungsfäden in der Hand hält, mit Spannung belädt und das psychisch wahnhafte Innenleben der Hauptperson lebendig und anrührend, teils drastisch darstellt und in plastischen, bildhaften Metaphern formuliert.
Das gesamte Buch ist ein Brief des Mädchens an ihren Arzt in der Psychiatrie, dem sie die Ursachen und Abläufe ihrer Vorgeschichte schildert; denn seit dem Tod ihres Vaters ist sie verstummt.
Eine entscheidende Rolle für die Lebensphase von Blue ist ein Buch, das sie mehr liebt als ihr Leben: ""Der Zauberer von Oz"", das ihr als Ideal vor Augen steht: Eine heile Welt wiederzufinden.
Liest man das Buch zügig durch, kann es durch die packend beschriebenen Wahnideen mit dem Mordplan für sensible Leser belastend wirken und eventuell negative Eindrücke und Werte hinterlassen, weil Blue immer wieder Argumente für sich und den geplanten Mord formuliert und ihn damit quasi rechtfertigt.
Am Ende des Buches stellen ärztliche Gutachten die Wahnvorstellungen richtig: Es erweist sich, dass Blue sich das gesamte Geschehen nur in ihren krankhaften Vorstellungen erdachte, selbst den angeblich durchgeführten Doppelmord, den sie in ihren Briefen schildert.
Das könnte bei jungen Lesern entweder Erleichterung hervorrufen, aber auch eine gewisse Enttäuschung, weil alles Geschilderte nicht den Tatsachen entspricht.

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Diese Rezension wurde verfasst von RSchV.
Veröffentlicht am 01.01.2010