Die Geschichte der Skelette - oder Warum alle mit allen verwandt sind

Autor*in
ISBN
978-3-86873-522-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Gries, Parrick (Fotos)
Seitenanzahl
44
Verlag
Knesebeck
Gattung
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
24,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Reiter auf einem Pferd ist grundsätzlich erst einmal nicht aufregend. Wenn aber beide reduziert sind auf ihre Skelette und im Galopp vor einem schwarzen Hintergrund über das Titelbild rennen, so als hätte ein Sportfotograf gerade im rechten Moment auf den Auslöser gedrückt, dann sind wir aber gleich so etwas von neugierig … Mit Recht!

Beurteilungstext

Helle Knochen mit grauen Schattierungen, Bewegungen als würden sie lebendig sein, dazu ein tief-schwarzer Hintergrund ohne Tiefe: Die gestochen scharfen Fotos befreien die Körper von allem, was unsere Aufmerksamkeit ablenken würde und zeigen auf, wie verwandt wir nicht nur ""abstrakt"" genetisch, sondern ""konkret"" bildlich sind. Wirbelsäule, Schutzrippen, Kopf, Mund/Maul, Zähne, Gliedmaßen, mehr oder weniger ausgeprägte Hände und Füße, auch wenn wir sie Hufe nennen oder Klauen. Auch wir sind ein Wirbeltier, im Lauf von rund 400 Millionen Jahre aus einer Fischart entstanden und nur leicht voneinander abweichend entwickelt.
Andere Tierstämme allerdings haben andere Bauformen, äußere Skelette oder kommen gar ohne aus (z. B. Weichtiere wie Schnecken, Quallen, Regenwurm). Im ersten Kapitel werden die sechs wichtigsten Tierstämme genannt und nach ihren Bauformen unterschieden. In den weiteren Kapiteln wird die Geschichte eben dieser Tierfamilien beleuchtet, wie die Tiere leben und vor allem überleben und was wir mit dem Begriff ""Evolution"" meinen.
Unter einigen Klappen finden wir die Lösungen von Fragen rund um den Knochenbau. So werden wir informiert, ob der Panzer der Schildkröte ein ""Exoskelett"" ist, wie es auch Insekten haben, oder ob es eine Hornschicht ist, in die sich das Tier bei Gefahr zurückziehen kann. Oder wir können raten, welches ""Kaninchen"" der ""Adler"" sich greifen wird, wobei die Anführungsstriche dafür stehen, dass wir jeweils nur Skelette sehen und entscheiden, welches der drei Kaninchen das schwächste ist.

Insgesamt wird viel Wissen transportiert mit den Hinguckern, die den Kindern schnell einen Schauer über den Rücken laufen oder die Hände vor das Gesicht schlagen lassen. Aber zwischen den Fingern wird dann doch gleich wieder geblinzelt. Ein tolles Bilder- / Foto-Sachbuch, sehr ungewöhnlich und Neugier machend aufbereitet!

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010