Die Geister von Melele Pamu

Autor*in
ISBN
978-3-941651-55-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Pankoke, Betie
Seitenanzahl
42
Verlag
Dix
Gattung
Ort
Düren
Jahr
2012
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
11,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Simak Büchel erzählt von einer kleinen aber erfolgreichen Piraten-Crew, die ihre Heimat auf einer einsamen Insel hat. Die Insel, so geht die Sage, sei verflucht, ist also ein ideales Versteck für Piraten. Wie aber kommt es, dass die Ehefrauen und Kinder offensichtlich entführt wurden? Der gefundene Zettel spricht mit eilig gekritzelten Wörtern von der "Geisterhöh…" und bricht genau dort ab.

Beurteilungstext

Die Geschichte nimmt dann aber doch eine ganz andere Wendung und ist beileibe keine Grusel- oder Geistererzählung.
Die vier Piraten und der kleine Schiffsjunge mit dem sprechenden Namen "Tiny" werden ausgesprochen sympathisch dargestellt. Da ist zunächst der Kapitän Basil, genannt "Vierauge". Den Spitznamen hat er erhalten, da auf seinem Kopf ein kleiner zahmer Gecko wohnt, der seinen Träger zum Beispiel auf Gefahren aufmerksam macht. Der Lieblingsausdruck von Basil ist "Na, ha!", ein Ausruf, der nichts weiter bedeutet aber immer mal wieder eingestreut wird. Simak Büchel legt ihm viele Flüche in den Mund, die die Alliterationen im Text ("wispernde Wipfel") in vielen Beispielen aufgreift: Klüsenknatscher, Feudelfuzzi, Takelagen-Tante, Gurkengrabscher, Schaluppenschlüpfer u.v.a.
Das eigene Erlesen erfordert eine gewisse Fertigkeit, vorgelesen werden auch Kinder ab 6 Jahren ihr Vergnügen an der Geschichte haben, zumal sie mit witzigen Bildern illustriert ist. Auf dem Vorsatz sehen wir in Sepia-Braun fünf Steckbriefe der vier Piraten plus Tiny, die jeweils nach einem Piraten suchen. Jeder ist in einer anderen Sprache verfasst. Falls wir neugierig zum Nachsatz blättern, sehen wir ähnliche vier Steckbriefe, diesmal aber sind vier Frauen und ihre Kinder abgebildet.
Die Bilder im Text sind ganzseitig und farbig, übertreiben ein wenig durch Vereinfachung. So ist das Piratenschiff mit Namen "Corazón" (auf Deutsch: Herz) eher ein kleiner Küstensegler als ein stolzes Schiff der Sieben Meere und die Piraten sehen trotz aller bekannten Attribute (Zweispitz, Augenklappe, Säbel, Stiefel, wilder schwarzer Bart, fremdländisches Aussehen usw.) nicht wirklich gefährlich aus, Steuermann Luboff sitzt sogar im Rollstuhl!
Alles in allem wird eine spannende Geschichte mit unerwarteter Wendung erzählt und sehr passend bebildert - auch wenn die Illustrationen ein bisschen Zeit brauchen, um als genau passend erkannt zu werden.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010