Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)
- Autor*in
- Connor, Leslie
- ISBN
- 978-3-423-62771-9
- Übersetzer*in
- Mumot, André
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 318
- Verlag
- dtv
- Gattung
- Taschenbuch
- Ort
- München
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Mason Buttle ist ein Außenseiter. Seit sein bester Freund tötlich verunglückt ist und er verdächtigt wird, an dem Tod schuld zu sein, ist er noch einsamer und wird noch mehr von den Nachbarsjungen Matt und Lance schikaniert. Doch als Calvin neu in die Gegend zieht, findet er in diesem einen neuen Freund, und letztlich finden sie heraus, wer wirklich Bennys Tod verursacht hat.
Beurteilungstext
Mason ist Legastheniker und kann deshalb kaum lesen und schreiben. So ist die Aufgabe, die der Polizist Baird ihm stellt, nämlich alles aufzuschreiben, was ihm zu der Zeit um Bennys Tod herum einfällt, eine nicht zu bewältigende Herausforderung. Erst als die Schulsozialarbeiterin ihm einen Computer mit Spracherkennung zur Verfügung stellt, sortieren sich seine Erinnerungen. Doch nicht dadurch wird die Ursache des tödlichen Unfalls geklärt, sondern durch einen Zufallsfund in der Garage von Matt.
Das Buch ist spannend und konsequent aus Masons Perspektive erzählt. Allerdings geht die Haltung des Protagonisten ein bisschen auf die Nerven: Egal, was die Nachbarsjungen machen, wie sie ihn und später auch Calvin jagen und mit Äpfeln bewerfen, er bleibt irgendwie verständnisvoll. Egal, wie Lieutenant Baird ihn mit Fragen nervt, er versteht ihn. So ist Mason ein idealisierter Held, naiv und durch und durch gut, und letztlich bleibt er dadurch leblos und wenig greifbar.
Auch sein familiärer Hintergrund ist idealisierend dargestellt: Die Familie besaß eine große Apfelplantage, doch durch verschiedene Schicksalsschläge waren sie nicht mehr in der Lage, sie zu bewirtschaften und verkaufen nach und nach das Land. Aber trotz Armut, Depressionen, Todesfällen ist Mason geborgen, ist glücklicher als Matt und Lance. Und man fragt sich beim Lesen, weshalb niemand einschreitet, wenn Lance und Matt Mason und Calvin verfolgen, weder Matts Mutter, die Mason sehr mag, noch Masons und Calvins Familien. Haben alle aufgegeben?
So ist dies ein Buch, das sich sehr gut liest, das spannende Fragen und Themen aufgreift, das aber doch ein eher unzufrieden macht angesichts der Bearbeitung dieser interessanten und wichtigen Themen.