Die ganz besonders nette Straßenbahn

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• Abenteuer
• Kindheit
• Tiere

Teaser

Wenn es einer Straßenbahn zu langweilig wird, stetig im Kreis herum zu fahren, nimmt sie einfach ein altes Gleis und fährt mit ihren Passagieren durch die Gegend. Zufällig wollen auch Hahn, Katze, Hund und Esel mitfahren, und so sind die Bremer Stadtmusikanten wieder einmal zusammen. Weil das “Räuberhaus” aber nur ein Gasthaus war, wird die Märchengeschichte zum Vergnügen der Kinder nur nachgespielt, bis alle wieder zurückfahren.

Beurteilungstext

Auch in diesem Band geht es um den “ÖPNV” (Öffentlichen Personen-Nah-Verkehr) - und wieder wird klar, was in den 50er Jahren noch normal schien, heute aber undenkbar scheint: Belebte und beseelte Technik, eine Straßenbahn auf Abwegen - und alle freuen sich!
Dass sich in Krüss’ Geschichte auch noch die Bremer Stadtmusikanten einschleichen, freut die kindlichen Leser zusätzlich (vorausgesetzt, sie kennen das Märchen!). Und wiederum gefallen die flüssig hingeschriebenen Verse, leicht altväterlich in ihrem Ausdruck, doch wiederum eingängig und mühelos verständlich.
Lisl Stichs Bilder dazu haben den gleichen unzeitgemäßen Charme, die Ahnung einer harmonisch-naturverbundenen Welt ohne Brüche und Probleme. Das war sicher auch in den 50er Jahren nicht die Realität, schönt diese Zeit in “verbotener” Weise, doch will man tatsächlich die Realität vorgeführt bekommen? Wäre solch ein Buch schöner, wenn die Flüsse darin tatsächlich chemievergiftet wären und der Himmel kohlenstaubvergraut? So wie in diesen Darstellungen erträumt sich jeder, ob Erwachsener oder Kind, seine Umwelt. Und so sinnvoll auch problemaufzeigende Bücher sind, so gern genießen wir auch die kleinen Fluchten in Idylle und paradiesische Friedlichkeit.
Und wer für solche kleinen Fluchten Anschauungsmaterial wünscht, wird hier fündig. Einfach schön!