Die freche Ampel El semaforo travieso

Autor*in
Akal, Aytük
ISBN
978-3-939619-07-9
Übersetzer*in
Tongay, Pervin
Ori. Sprache
Türkisch
Illustrator*in
Deliorman, Serap
Seitenanzahl
16
Verlag
Talisa
Gattung
BilderbuchSachliteraturTaschenbuch
Ort
Langenhagen
Jahr
2008
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
5,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Eine einfache, aber liebevoll erzählte Geschichte in deutscher und spanischer Sprache zum Themenbereich der Verkehrserziehung, die zum Nachdenken über den Sinn und die Bedeutung von Verkehrsregeln anregt.

Beurteilungstext

Schon das paratextuelle Signal des Titels „Die freche Ampel“ bereitet den Leser in seiner inhaltlichen Erwartungshaltung auf den fiktionalen Charakter des Buches vor, der sich bereits in der Neugier erweckenden Personifizierung des normalerweise unbelebten Verkehrsutensils andeutet. Untermauert wird dieser erste Eindruck durch den Beginn der Geschichte, welcher mit seiner Eingangsformel „Es war einmal“ in das zeitlich Ungewisse entführt, an einen Ort, der überall dort sein könnte, wo Straßenkreuzungen, Ampeln und Verkehr die Umgebung prägen.
Als Ausgangssituation wird zunächst die korrekte Funktionsweise der Ampel durch den auktorialen Erzähler beschrieben, um im Anschluss kontrastierend deren Fehlschaltungen und die sich daraus ergebenden negativen Konsequenzen für Fußgänger und Autofahrer detailliert darzustellen. Der über Gefühle und Gedanken verfügenden Ampel wird es mit der Zeit langweilig die drei Farben zu bedienen, sodass sie zunächst für alle Verkehrsteilnehmer gleichzeitig die rote Ampelphase wählt und sich über den stillstehenden Verkehr freut.
Techniker rücken an, um die unzuverlässige Ampel zu kontrollieren, können jedoch keinen Fehler entdecken. Nach einer gewissen Zeit des fehlerfreien Funktionierens, setzt die erfinderische Ampel zum zweiten Streich an. Diesmal schaltet sie für alle Verkehrsteilnehmer gleichzeitig auf Grün. Wiederum amüsiert sich die Ampel, jedoch nunmehr an dem sich daraus entwickelnden Verkehrschaos und den endlosen Staus. Bei einer erneuten Untersuchung durch die technischen Fachkräfte kommt es unter diesen zur Diskussion, ob es nicht besser wäre, die unzuverlässige Ampel gleich durch eine andere zu ersetzen. Dies zeigt Wirkung! Erschrocken durch die Perspektive eines eventuell sehr schnellen Endes ihres Ampeldaseins, korrigiert sie ihr unberechenbares Verhalten und avanciert zu einer vorbildlichen Ampel.
Der parabelhaften Erzählung, die auf amüsante Weise das Verhalten im Straßenverkehr thematisiert, gelingt es den Rahmen für eine kindgemäße Metaebene zu kreieren, die zum Gespräch und Austausch über die Bedeutung und Funktion von Verkehrsregeln anregt. Indem sie diese spielerisch ad absurdum führt, verdeutlicht sie exemplarisch deren eminente Wichtigkeit für einen sicheren Umgang auf Straße und Gehweg.
Auf den farbenprächtigen Bildern von Serap Deliorman, die einer strikten Bild-Text-Parallelität folgen, wird die Ampel mit einer dicken, roten Nase sowie einem geringelten Ampelpfosten und Armen dargestellt. Sie erinnert damit eindeutig an die bunte Gestalt eines Clowns, die charakteristisch ihr verschmitztes Innenleben nach außen repräsentiert.
Wie andere zweisprachige Werke aus dieser Reihe folgt dem deutschen, kursiv gedruckten Text die spanische Übersetzung und erfordert aufgrund der Textfülle bereits fortgeschrittene Sprachkenntnisse. Jedoch evoziert die Diskrepanz zwischen der Erstsprache des Autors (Türkisch) und der bilingualen Sprache (Deutsch/Spanisch) der Erzählung eine gebrochene Authentizität des Werkes, was deren Aussagekraft als Repräsentant eines spezifischen Kulturraumes leider untergräbt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von spu; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 17.02.2017

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