Die faule Kartoffel

Autor*in
Jory, John
ISBN
978-3-98585-077-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
32
Verlag
Adrian
Gattung
Bilderbuch
Ort
Berlin
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüreVorlesen
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine faule Kartoffel, die ihr Leben auf dem Sofa und vor Bildschirmen verbringt. Bis der Strom ausfällt! Eine ansprechend gestaltete Bilderbuchgeschichte über eine Kartoffel, die die gewohnte Medienwelt innerhalb der eigenen vier Wände verlässt und dadurch nicht nur ihre Umwelt, sondern auch sich selbst neu entdeckt. Das Erzählen der Geschichte aus Sicht der personifizierten Kartoffel und das direkte Ansprechen der Leser*innen erzeugen dabei ein Gefühl der Geborgenheit und des Verständnisses.

Beurteilungstext

In dem Bilderbuch des New York Times Bestseller-Teams Jory John und Pete Oswald erzählt eine Kartoffel von ihrem alltäglichen Umgang mit Medien und nimmt die Leser*innen mit auf ihre Reise zu einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Medienzeit und der Zeit, die abseits von Medien mit Freunden und Familie verbracht wird.
Das Buch beginnt mit der einfachen, aber durchaus überraschenden Aussage „Ich bin eine Kartoffel“. Und genauso unerwartet geht es weiter. Die Kartoffel bezeichnet sich selbst als faul
und zeigt den Leser*innen auf den ersten Seiten viele Gründe auf, warum sie dies tatsächlich ist. Doch dies ändert sich, als es zu einem Stromausfall kommt und die eigentlich faule Kartoffel den Leser*innen davon erzählt, wie sie sich auf einen Spaziergang begibt. Dabei entdeckt sie, wie herrlich es sein kann, viel Zeit abseits aller Bildschirme zu verbringen. Und nach einem Blick auf das eigene Spiegelbild in einem ausgeschalteten Bildschirm beschließt die Kartoffel, öfter hinauszugehen. Sie erlebt vergnügte und meist alltägliche Abenteuer mit ihren Freund*innen und kommt letztlich zu dem Schluss, dass sie mehr ist als nur eine faule Kartoffel. Sie beschließt, ihre Zeit nicht mehr nur auf dem Sofa zu vergeuden, sondern öfter auch einmal etwas anderes zu tun.
Begleitet wird die Erzählung der faulen Kartoffel von einladend und kindgerecht gestalteten Illustrationen, die das Erzählte gerne um informative und amüsante Details ergänzen, die mitunter auch für das Verstehen erforderlich sind. Die personifizierte und weder sprachlich noch bildlich einem Geschlecht zugeordnete Kartoffel spricht die Neugier der Leser*innen einerseits durch ihre Einzigartigkeit an und bietet ihnen andererseits allen durch ihre Genderneutralität die Möglichkeit, sich mit ihr zu identifizieren.
Unterstützt wird diese Möglichkeit zur Identifikation durch die Darstellung vieler Hobbys und Aktivitäten wie Videospielen, Fahrradfahren, Herumalbern und Verstecken spielen, die nahezu
allen Kindern bekannt sein und nicht selten auch von ihnen ausgeübt werden. Weiterhin tragen lautmalerische Ausdrücke wie „WUSCH!“ und „PIU-UUUUUUUU“ zu einer lebhaften Gesamtstimmung des Erzählten bei. Das Kinderbuch spricht überdies die kindliche Neugier an, indem es die kindliche Empirie aufgreift. Jüngere Generationen wachsen mit einem Überfluss an Medien auf und sehen sich damit der individuellen Aufgabe gegenüber eine Balance zwischen der Zeit mit und der Zeit abseits von Medien zu finden. Unterstützt wird dies, insbesondere bei kleinen Kindern, von der Familie. Entsprechend dürfte das Buch auch ältere Generationen ansprechen, die nicht nur als Vorleser*innen und Lesebegleiter*innen fungieren sollen, sondern sich zuweilen auch selbst in der faulen Kartoffel wiedererkennen können. Dazu trägt nicht zuletzt das Aufgreifen bekannter Serien und Spiele in den Illustrationen bei – Serien wie "Friends"," Mad Men" und Spiele wie "Tetris" erfreuten sich bereits in den Generationen heutiger Eltern großer Beliebtheit.
Das Bilderbuch ist zum Vorlesen für Kinder ab drei Jahren geeignet und insbesondere für Kinder ab sieben Jahren zum Selbstlesen zu empfehlen. Doch auch Erwachsene dürften,
vorlesend oder das Lesen begleitend, auf ihre Kosten kommen. Insgesamt ist das Buch sowohl als Privat- als auch als Schullektüre empfehlenswert, die im schulischen Kontext bestenfalls themenspezifisch eingeführt wird. Egal ob in der Schule oder im Privaten: Es ist ratsam, den Leser*innen jederzeit für Fragen und zum Gedankenaustausch zur Verfügung zu stehen. Dadurch wird ihnen das Schaffen eines vertieften Verständnisses des Erzählten erleichtert und gleichzeitig sowohl ihre Sprach-, als auch ihre literarische Kompetenz gefördert.
Das Buch ist allen Eltern und Lehrkräften zu empfehlen, die Kindern anhand eines altersgerechten Buches die Möglichkeit bieten möchten, sich mit einer alltäglichen Thematik
auseinanderzusetzen, die auf humorvolle und interessante Weise dargestellt wird.

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Diese Rezension wurde verfasst von MB.
Veröffentlicht am 31.03.2023

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