Die Ente blinzelt nicht
- Autor*in
- Latimer, Alex
- ISBN
- 978-3-96428-177-7
- Übersetzer*in
- Stuart, Nicola T.Leonhard , Werner
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Latimer, Alex
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Jacoby & Stuart
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2023
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Haben Enten überhaupt Augenlider? Scheinbar schon! Doch diese Ente blinzelt nicht, egal, wie viel Mühe sich Erzähler und Lesende auch geben. Ein metafiktionales Spiel mit Augenzwinkern.
Beurteilungstext
Diese Ente ist merkwürdig – das fällt dem Erzähler sofort auf. In der direkten Ansprache der Lesenden stellt er fest, dass, obwohl er die Ente scheinbar den ganzen Tag beobachtet habe, sie nicht ein einziges Mal geblinzelt hat. Und tatsächlich auf jedem Bild steht die comichafte Ente regungslos da und starrt die Lesenden direkt an. Beeindruckende Bildfolgen des Vogels, in denen sich nur der Hintergrund verändert, unterstreichen die Bewegungslosigkeit. Also unternimmt der Erzähler mehrere Versuche, die Ente endlich zum Blinzeln zu bringen – natürlich mit der Unterstützung der Leser:innen. Anschreien, eine traurige Geschichte erzählen, schnell weggucken, um dann wieder hinzusehen, oder einen Witz erzählen – nichts hilft. Schlussendlich wirft der Erzähler, der durch den Text in handgeschriebenen Buchstaben auf jeder Buchseite in Erscheinung tritt, das Handtuch und lässt den Lesenden mit der Ente alleine. Der Text verschwindet, während das Bild mit der Ente bleibt. Und da endlich passiert es. Die Ente schließt die Augen und verbündet sich gleichsam mit den Lesenden gegen den Erzähler, der noch einmal zurückkommt, um sich zu erkundigen, ob sich doch etwas getan hat.
Besonders ist in diesem Bilderbuch das abwechslungsreiche Layout, das durch die Inszenierung der immer ähnlichen Bilder der Ente und vor allem durch die Schriftgestaltung entsteht, die dem Erzähler eine gewissen Bildlichkeit verleiht. Verschiedene Typographien, Schriftgrößen und Anordnungen auf der Buchseite erzeugen Dynamik in dem sonst recht statischen Seitenaufbau. Die aktivierenden Impulse versprechen ein kurzweiliges Lesevergnügen, sind aber im Bilderbuch mittlerweile ein beliebtes Phänomen und dadurch wenig innovativ. Durch die Einfachheit und die klare Pointe am Ende erscheint es für eine mehrfache Rezeption eher ungeeignet.