Die Eleganz des Igels Audio-CD

Autor*in
Barbery, Muriel
ISBN
Übersetzer*in
Zehnder, Gabriele
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
Downtown
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2010
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
14,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Renèe lebt und arbeitet seit 27 Jahren als Hausmeisterin. Sie beschäftigt sich mit großer Literatur und sogar mit mehr oder weniger namhaften Philosophen und deren Denkwerken. Sie liest diese Werke nicht nur, sondern versteht sie und transferiert sie in ihre klitzekleine Welt der Conciergenwohnung in einem Mehrfamilienhaus für Besserverdienende in Paris. Ihr gegenüber tritt die zwölfjährige Paloma. Auch ihr Interesse gilt den großen Fragen des Lebens, die sie auf ihre Weise beantwortet.

Beurteilungstext

Die Autorin lässt den Leser in ihrem Buch am Leben der Hausmeisterin Renée teilhaben. Sie ist 54 Jahre alt und bereits seit 27 Jahren Concierge in einem herrschaftlichen Stadthaus in der Rue de Grenelle 7 in Paris. Paloma ist 12 Jahre und Tochter in einer sehr wohlhabenden Familie. Auch sie lebt in Rue de Grenelle 7. Beide Menschen sind in ihrem sozialen Status sehr unterschiedlich und doch sind sie sich ähnlich. Denn sowohl Renée als auch Paloma sind sehr intelligent und weit intelligenter als Familie, Freunde oder Bekannte. Das macht sie jedoch sehr einsam, denn weder bei einer gewöhnlichen Concierge noch bei einem jungen Mädchen erwarten die Menschen kluge Gedanken. Während Renée sich einzig ihrer besten Freundin Manuela, der Putzfrau, anvertrauen kann, schreibt Paloma ihre Gedanken in einem Tagebuch auf und nimmt sich vor, sich zum Ende des laufenden Schuljahres das Leben zu nehmen - sollte nicht etwas ganz Besonderes sie davon überzeugen, dass ihr Leben wert ist, weitergeführt zu werden. Erst das Treffen mit Renée und den neuen Mitbewohner Monsieur Ozu lassen sie glauben, ihr Schicksal ändern zu können. Insgesamt unterscheidet sich das Buch vor allem die Erzählweise der Autorin von bisherigen Büchern. Der Leser wird häufig mit philosophischen Begriffen und Werken konfrontiert, die er kennen sollte, um das Werk richtig verstehen und schätzen zu können. So bedarf es einer gewissen Vorbildung in philosophischen und kulturgeschichtlichen Bereichen, was man von einem jugendlichen Leser nicht unbedingt erwarten kann. Ana und Katharina Thalbach gelingt es durch ihre sehr gute Interpretation die Figuren lebensnah entstehen zu lassen. Insgesamt ein bemerkenswertes Buch, das zum Nachdenken anregt.

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Diese Rezension wurde verfasst von hg.
Veröffentlicht am 01.01.2010