Die dunklen Mächte: Höllenglanz
- Autor*in
- Armstrong, Kelley
- ISBN
- 978-3-426-28343-1
- Übersetzer*in
- Gaspard, Christine
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 200
- Verlag
- –
- Gattung
- Fantastik
- Ort
- München
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die Nekromantin Chloe befindet sich mit ihren drei ebenfalls übernatürlich begabten Freunden auf der Flucht vor der Edison Group, die die Jugendlichen umbringen möchte. Doch die vermeintlichen Fluchthelfer entpuppen sich als weitere Feinde – wie geht es nun weiter, nachdem die Jugendlichen in einem alten Herrenhaus festsitzen?
Beurteilungstext
Seit dem durchschlagenden Erfolg von Stephenie Meyers „Bis(s)“-Reihe boomt ein Genre, das sich Elementen aus Horror- und Liebesroman bedient und zweifelsohne innovative Werke neben einer Vielzahl von schwachen Titeln hervorgebracht hat. Das vorliegende Buch „Die dunklen Mächte – Höllenglanz“ gehört ohne Zweifel zu den letzteren. Kelley Armstrong greift einfach allzu tief in die Kiste des Übernatürlichen, um noch überzeugend zu wirken: Das beginnt bei einer immensen Bandbreite von Monstern und Geistern und endet damit, dass die jugendlichen Figuren nicht einmal auf „natürliche“ Weise zu ihren besonderen Fähigkeiten gekommen sind, sondern teils von einer skrupellosen Firma genmanipuliert wurden. In dieser Besonderheit ist auch einer der Konflikte der Handlung angelegt, wie die 15-jährige Ich-Erzählerin Chloe, selbst Nekromantin, feststellt: „Wir gegen sie. Die genetisch modifizierten Monster gegen die normalen Paranormalen.“ (S. 35) Dabei übersteigen die Fähigkeiten der genetisch veränderten Jugendlichen die der anderen Paranormalen, deren Anomalie an sich ganz normal zu sein ist, da es in Amerika nur so von ihnen zu wimmeln scheint. Natürlich tauchen in einem Nebensatz auch Vampire auf, die sehr selten seien, ja sogar noch seltener als Werwölfe, von denen in der Erzählung lediglich drei (!) auftauchen. Nicht zu vergessen sind die „Agito-Halbdämonen“, „Volo-Dämonen“ und „Quasi-Dämonen“ neben den Geistern (un-)mittelbar Verstorbener. Kurzum: Das Übersinnliche wird reichlich überzogen, als reiche es nicht, dass mit der Protagonistin als Totenbeschwörerin einmal ein seltener Typus in das Zentrum einer Erzählung gestellt wird.
Und natürlich darf bei allem Stress, den die Jugendlichen durch ihre Verfolgung haben, ein bisschen Teenie-Liebesproblematik nicht fehlen. Die arme Chloe kann sich nicht entscheiden, ob sie nun den sympathischen Magier Simon oder dessen überheblichen Werwolfstiefbruder Derek liebt, obwohl sie eigentlich gerade dabei ist, ihre vor zwei Wochen entdeckten Fähigkeiten als Nekromantin zu verarbeiten.
Was beim Inhalt zu viel ist, gilt übrigens auch für das Erzählerische, denn die Erzählung ist sehr dialoglastig. Ein beliebter Ausweg, wenn man nicht viel zu erzählen hat. Zwar werden in geringem Umfang innere Monologe und erlebte Rede eingesetzt, dass diese aber extra kursiv gesetzt wurden, spricht bereits dafür, keine literarisch besonders bewanderte Leserschaft anzusprechen. Schwierig ist zudem, dass es sich bei diesem Buch um den zweiten Teil einer Trilogie handelt und die Handlung unmittelbar an den vorhergehenden Band anknüpft, ohne dass die früheren Ereignisse noch einmal detaillierter aufgenommen werden. Fazit: Kaum lesenswert.