Die Bunte Bande - Das gestohlene Fahrrad
- Autor*in
- Fuchs, Corinna
- ISBN
- 978-3-551-06699-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Velte, UliDollinger, Igor
- Seitenanzahl
- 60
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 24,00 €
- Bewertung
Teaser
Fünf Kinder treffen sich regelmäßig in einem Kinder- und Jugendzentrum oder in ihrem Bauwagen. Die fünf sind alle verschieden, und dass Leo im Rollstuhl sitzt, ist da nur eine der Verschiedenheiten. In diesem Band, der bislang einzige einer Erstleseserie, der auch in leichter Sprache und in Brailleschrift erschienen ist, wird ihrem Freund Ben das Fahrrad geklaut. Da Bens Familie wenig Geld hat, entwickelt die Bunte Bande eine Idee, um für Ben Geld für ein neues Fahrrad sammeln zu können.
Beurteilungstext
Die Idee der fünf Kinder ist, ein Sommerfest im Jugendzentrum zu veranstalten. Das Sommerfest wird ein Erfolg, und so bestellen sie ein gebrauchtes Fahrrad im Internet, mit dem sie Ben überraschen.
Das Konzept des dreifach differenzierten Textes ist überzeugend, die Geschichte ist es leider nicht. Die Geschichte ist in ihrer Plattheit eines der Negativbeispiele von Erstlesegeschichten in einfacher Struktur und Sprache: Simplifizierung und Eindimensionalität bestimmen die Handlung.
Die Dreifachdifferenzierung besteht aus je einer Doppelseite für "Normaltext" und Brailleschrift gemeinsam und leichter Sprache. Die Doppelseiten mit leichter Sprache sind durch ihren zartblauen Hintergrund und das Symbol für leichte Sprache schnell zu erkennen. Hier wird Präsens verwendet und auf manche Satzzeichen verzichtet. Zeilenumbrüche nach Sinnschritten, kurze Sätze und deutliche Zuordnung der Redebegleitsätze zur wörtlichen Rede erleichtern das Lesen. Der Text ist verkürzt und vereinfacht, die Schrift allerdings kleiner als im "Normaltext".
Die Doppelseiten mit Normaltext und Brailleschrift sind etwas größer als die anderen. Der Schrifthintergrund ist weiß. Der Text ist im Flattersatz in eher langen Absätzen gesetzt, und das Tempus ist das Präteritum. Über den Text in Brailleschrift kann die Rezensentin nichts sagen, vermutlich aber ist er identisch mit dem "Normaltext".
Fazit: Das Buch bietet nicht gerade viele nachhaltige Gesprächsanlässe, sondern schildert eine einfache, sehr vordergründige Handlung. Literarisches Lernen, was ja wünschenswert wäre auch in inklusiven Klassen, ist damit nicht möglich. Aber es ist eine gute Idee, die vielleicht (gerne auch mit kürzeren, aber literarisch qualitativ besseren Texten) Schule machen könnte.