Die Bestimmung

Autor*in
Roth, Veronica
ISBN
978-3-570-30936-0
Übersetzer*in
Koob-Pawis, Petra
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
480
Verlag
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Fünf Fraktionen, fünf völlig verschiedene Lebensformen sind es, zwischen denen Beatrice, die Protagonistin der Geschichte, im Chicago der Zukunft wählen muss. Eine wirklich gelungene Kombination aus Science-Fiction und Fantasy. Die spannungsgeladene Handlung versetzt den Leser sofort in eine andere Welt hinein. Empfehlenswert für alle, die schon von den Panem-Büchern gefesselt waren.

Beurteilungstext

Das Chicago der Zukunft, nach einem großen Krieg, ist eine Stadt, die durch einen Zaun eingepfercht ist und in Fraktionen unterteilt wurde: Altruan – die Selbstlosen. Candor – die Freimütigen. Ken – die Wissenden. Amite – die Friedfertigen. Und schließlich Ferox – die Furchtlosen. Die Fraktionen wurden eingeteilt, um Frieden zu bewahren. Der Leser merkt aber sehr schnell, dass diese Gesellschaftsform alles andere als friedlich verläuft, denn sowohl innerhalb als auch zwischen den Fraktionen kommt es immer wieder zu Rivalität und unterschiedlichen Auffassungen der jeweiligen Tugenden. An ihrem sechzehnten Geburtstag werden alle Teenager einem Test unterzogen, der ihnen Klarheit über ihre Bestimmung vorweist und ihnen bei ihrer Entscheidung helfen soll, welcher Fraktion sie sich für den Rest ihres Lebens anschließen wollen. Das Buch wird komplett aus der Ich-Perspektive von Beatrice Prior erzählt, wodurch man einen Einblick in ihre Gedanken bekommt. Beatrice ist in einer Altruan-Familie aufgewachsen, so erhoffen sich ihre Eltern auch, dass sie sich nach dem Eignungstest für ihre Fraktion entscheiden wird. Allerdings bringt der Eignungstest von Beatrice keine eindeutigen Ergebnisse mit sich. Sie ist verwirrt, weil sie laut den Ergebnissen für drei Fraktionen infrage kommt: Altruan, Ferox und Ken – somit ist sie eine Unbestimmte und trägt mehrere widerstreitende Begabungen in sich. Genau das macht Beatrice zu einer authentischen Protagonistin, denn wenn wir ehrlich sind, kann kein Mensch sich einem Leben kompletter Selbstlosigkeit unterstellen. Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen und genau dies macht Beatrice als Charakter aus. Jedoch gelten „Unbestimmte“ in dieser Welt als Gefahr für die Gemeinschaft und aus dem Grund müssen die Ergebnisse zwischen Beatrice und ihrem Prüfer geheim gehalten werden.

Der Tag der Bestimmung ist für Beatrice der Tag der Entscheidung. So muss sie ihr Blut der Fraktion geben, der sie fortan angehören will – das Motto heißt Fraktion vor Blut. Überraschenderweise entscheidet sie sich für die Fraktion Ferox. Die Entscheidung fällt ihr jedoch nicht leicht, denn sie weiß, dass sie demnach ihre Familie verlassen muss und keinen Kontakt zu ihnen haben darf. Trotz ihrer selbstlosen Lebensweise liebt sie ihre Eltern über alles und dies ist auch wieder ein Punkt, der Beatrice zu einer sympathischen Protagonistin macht. Doch sie besitzt auch den Mut, sich für ein eigenes Leben zu entscheiden und für die Fraktion, die sie auf dem Rest ihres Lebens begleiten wird. In der neuen Fraktion beginnt für Beatrice auch ein neues Leben. Sie nennt sich fortan Tris und lernt mit Hilfe ihres Ausbilders Four, sich wie eine richtige Ferox zu verhalten. Four ist ein attraktiver junger Mann und wie in jedem Jugendbuch entwickelt sich auch hier eine kleine Liebesgeschichte, allerdings ohne viel Kitsch. Die Beziehung der beiden entwickelt sich sehr bedächtlich und sie lernen sich nach und nach näher kennen. Ein weiterer Faktor ist die Authentizität der Charaktere. Die Geschichte ist an sich sehr lebendig, weil die Charaktere, die gesamte Gesellschaft und einfach alles so real wirkt.

Tris durchlebt im Laufe der Geschichte eine starke Veränderung ihrer Persönlichkeit, die vielleicht auch mehr eine Art Befreiung für sie ist. Mit dieser Veränderung können sich die jungen Leser, die ungefähr in ihrem Alter sind, mit Sicherheit sehr gut identifizieren. Aus dem Grund ist das Buch gut als Klassenlektüre ab der 7. Klasse geeignet. Zum einen, weil sowohl die Jungs als auch die Mädchen sich gut mit den Protagonisten identifizieren können und zum anderen, weil man mit der Protagonistin Beatrice Tris Prior einfach mitwächst. Man durchlebt den Kampf von ihr mit sich selbst, mit den anderen Initianten und mit dem Rest des Systems. Auch die Nebencharaktere ergänzen die Protagonisten sehr gut. Sowohl die Freunde von Tris als auch ihre Feinde sorgen für einige interessante Geschehnisse in der Geschichte und man hat nicht das Gefühl, dass die Nebencharaktere schlicht nur neben den Protagonisten existieren, sondern eine eigene Art zu handeln und zu denken haben. Die gut gelungene Mischung aus Familiengeschichte, Liebesgeschichte, Drama und Science-Fiction zieht aber nicht nur die Jugendlichen, sondern auch ihre Eltern in ihren Bann. Alles in allem ein wirklich guter Jugendroman in einer weitentfernten Zukunft. Eine klare Leseempfehlung für Dystopie-Fans, die mit Young Adult Romanen kein Problem haben.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von gre; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 29.03.2015

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