Die beste Bande der Welt

Autor*in
Hula, Saslia
ISBN
978-3-7017-2107-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hattenhauer, Ina
Seitenanzahl
40
Verlag
Residenz
Gattung
Ort
St. Pölten
Jahr
2013
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Einzelgänger Oskar sehnt sich nach Gesellschaft in der Gruppe und erreicht sein Ziel durch den psychologischen Trick, sich durch Geheimnistuerei für die anderen interessant zu machen. Sein Einfallsreichtum macht ihn zu einem beliebten Spielkameraden.

Beurteilungstext

Seit kurzem gehört jeder im Hof zu einer Bande. Außer Oskar. Oskar passt irgendwie in keine einzige Bande hinein, weil jede Bande eine bestimmte Anforderung hat. Für die eine Bande ist er zu klein; für die andere Bande ist er zu groß usw. Deshalb bleibt Oskar nichts anderes übrig, als seine eigene Bande zu gründen. Als erstes sucht Oskar sich einen Geheimplatz und baut ein Baumhaus im Kastanienbaum.
Ein Kind aus dem Hof kommt an und fragt ihn, was er da mache. Oskar antwortet, dies sei eine geheime Bande, zu der man nur mit dem Geheimwort ""Saramidurafideles"" gehören könne. Dieses Wort dürfe man niemandem weitersagen. Und nun kommt ein Kind nach dem anderen aus dem Hof zu Oskar, will zu der Geheimbande dazugehören und sagt das Geheimwort. Die Autorin hat Kinderverhalten gut beobachten und schildert mit freundlichem Humor, wie niemand das Geheimnis für sich behalten kann und wie das Geheimwort sich wie in der stillen Post beim Weitergeben von Mal zu Mal verändert.
Am Ende sitzen sie alle zusammen mit Oskar in seinem Baumhaus. Seine Gruppe grenzt niemanden aus, sondern sie ist eine Gruppe für alle, in der jeder mitmachen kann.

Kurze Leseanfängergeschichte in einfachen kurzen Sätzen mit vielen Wiederholungen, gedruckt mit weiten Zeilenabständen in Flattersatz.
Die Illustrationen nehmen noch mehr Raum ein als der Text. Es handelt sich um einfache kolorierte Strichzeichnungen, die leicht comicartig angehaucht sind. Mit Humor wird kindliches Verhalten liebenswert karikiert. Sprechende Details erweitern das, was der Text an Inhalt bietet, beschränken sich dabei jedoch auf das Wesentliche. Die Illustrationen
lassen viel Freiraum um die Figuren. Die Köpfe der Kinder sind rund und deutlich größer im Verhältnis zum Körper.
Ganz selbstverständlich haben einige Kinder Tiergestalt. Dieser Schuss Phantastik erhebt die Alltagsgeschichte zu einer breiter interpretierbaren parabelhaften Geschichte.

Im Kindergarten spielt die Gruppenbildung eine große Rolle. Für jedes Kind ist das Gefühl wichtig, dazuzugehören. Die Erzieherinnen beobachten dies und sorgen dafür, dass keine Kinder zu Außenseitern werden. Das Vorlesen der vorliegenden Geschichte kann den Anlass bieten, mit den Kindern im Stuhlkreis über soziale Beziehungen zu sprechen und die Botschaft des Buches auf die eigene Kindergartensituation zu übertragen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von gsd.
Veröffentlicht am 01.01.2010