Die Baumhirten

Autor*in
Rammes, Peter u.Buchmüller, Moritz mitLinder, Leo G.
ISBN
978-3-426-30218-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
240
Verlag
Gattung
Taschenbuch
Ort
München
Jahr
2020
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein Sach-, Fach- und Abenteuerbuch der besonderen Art. Einerseits führt der Autor seine Leserschaft in die faszinierende Welt der Bäume ein und gewährt interessante und spannende Einblicke in das Berufsbild eines Baumpflegers. Darüber hinaus erzählt er mit viel Talent und Einfühlungsvermögen, auf welche Weise die intensive Arbeit in und an Bäumen seine Persönlichkeit geprägt hat und macht jungen Menschen Mut, auf ihre Intuition zu vertrauen um ihr eigenes Berufs- und Lebensziel zu finden.

Beurteilungstext

Der Untertitel „Zwei Männer, eine Säge und der Wald“ sowie einige salopp formulierte Überschriften der insgesamt 33 Kapitel werden dem Anspruch dieses großartigen Buches kaum gerecht. Ebenso verführt das Titelbild mit Männern in Norwegerpullover, mit langen Haaren und Rauschebart dazu, das Buch in die Schublade „Ökofreaks“ zu stecken. Da lohnt sich schon eher ein Blick auf die Innenseiten des Umschlags, wo vorn ein Baumkletterer in luftiger Höhe und in voller Ausrüstung gezeigt wird und hinten ein Mann, der einen mächtigen mit Efeu bewachsenen Stamm durch die Stadt trägt. Das hat durchaus Symbolcharakter, denn hier trägt einer schwer an der vollen Verantwortung für sein Tun, auf keinen Fall nach dem Motto: Motorsäge an, Baum fällen, fertig! Tatsächlich kommt das Buch ohne weitere Fotos oder Abbildungen aus, denn der Autor ist nicht nur Fachmann auf seinem Gebiet der Baumkletterei und Pflege der Bäume, sondern auch mit der Sprache kann er hervorragend umgehen. Durch präzise Beschreibungen von Sachverhalten und Zusammenhängen in Natur und Technik lässt er Bilder im Kopf entstehen und nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise in die Welt der Bäume. Anschaulich und kurzweilig wird von ihrer Geschichte, ihren Eigenarten und ihrer Beziehung zu uns Menschen erzählt ohne jemals belehrend zu wirken. Aber auch von seiner eigenen Biografie erfahren wir Erstaunliches fast nebenbei im Plauderton. Da wird nichts beschönigt, nichts vertuscht, weder seine Hyperaktivität als Kind noch seine Aufsässigkeit und sein wild ausgelebter Drang nach Freiheit und Widerspruch als Heranwachsender. Wie er es schließlich doch noch schafft, einen schulischen Abschluss zu erreichen und Philosophie studiert, bevor er eher durch Zufall an die Baumkletterei gerät und sich sein umfangreiches Fachwissen und Können hart erarbeitet ist ein großes Abenteuer.
Den Werdegang des Autors bis zum verantwortungsvollen selbständigen Baumpfleger, ja „Baumhirten“ mitzuverfolgen macht neben aller Bereicherung an Fach- und Sachwissen den Wert dieses Jugendbuches aus.

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Diese Rezension wurde verfasst von 174; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 08.06.2020