Die Auswahl Cassia & Ky

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• Zukunft

Teaser

Stell dir vor, du lebst in einer Welt, die ein absolut sicheres Leben garantiert. Doch dafür musst du dich den Gesetzen des Systems beugen: den Menschen lieben, der für dich bestimmt wird. Was würdest du tun? Für die wahre Liebe dein Leben riskieren?

Beurteilungstext

Ein sehr bewegendes Buch, das an Orwell's “1984” erinnert. In beiden Büchern geht es um einen Überwachungsstaat, indem in die Privatsphäre und in die Gedanken der Menschen eingedrungen wird und in der es weder Individualität und noch Menschlichkeit gibt.

Es wird eine Zukunft geschildert, wie sie sein könnte…In Bria, dem Ort, an dem die 17jährige Cassia lebt, gibt es keine Zufälle. Es gibt strikte Gesetzte, die von der Gesellschaft gemacht und deren Einhaltung von Funktionären überwacht wird. Alles ist vorbestimmt. Niemandem steht es frei seine Kleidung oder gar seinen Partner selbst auszusuchen, Paare entscheiden nicht darüber wie viele Kinder sie bekommen möchten und wo sie leben wollen. Außerdem gibt es eine Sperrstunde sowie eine begrenzte Auswahl an Freizeitstunden und -aktivitäten. Ob diese Entbehrungen ein sicheres, geordnetes Leben wert sind, beginnt sich Cassia allmählich zu fragen. Ganz treffend stellt sie fest, dass dieses Leben nur "aus Mustern und Resten besteht".

Zunächst scheint erst einmal alles wie geplant in ihrem Leben zu verlaufen. Beim Paarungsbankett erfährt sie, dass sie mit Xander - ihrem bestem Freund seit Kindheitstagen - gepaart wird. Ihn wird sie heiraten und mit ihm Kinder bekommen, da er laut den Berechnungen perfekt zu ihr passt. Dies sorgt zwar für einige Überraschung, freut sie aber. Als sie dann zu Hause den Mikrochip mit Informationen zu Xander ansehen will, erscheint jedoch plötzlich das Bild eines anderen Jungen. Auch ihn kennt sie. Er heisst Ky. Als Aberration eingestuft, wird er aber niemals gepaart werden.
Damit gerät der Stein ins Rollen, denn eigentlich macht die Gesellschaft keine Fehler. Ihr kommen Zweifel: Kann die Gesellschaft bestimmen, wen man liebt?

Im Verlauf der Handlung werden immer mehr abstruse Details des Lebens offenbart. So sind die Menschen von dem System abhängig. Sie können nur noch via Tastatur schreiben und sind nicht mehr in der Lage ihre eigene Nahrung zuzubereiten. Ziemlich erschreckend ist, dass mit 80 Jahren jeder Einwohner kontrolliert stirbt. Der Grund hierfür ist, dass dies statistisch gesehen das beste Alter zum Sterben wäre, da man genug Zeit hatte, ein erfülltes Leben zu führen, der Verfall des Körpers und des Geistes aber noch nicht zu stark vorangeschritten sei. Am Ende des Buchs bleibt zunächst einmal einiges offen und lässt mit Spannung auf die Fortsetzung warten. Leider dauert es etwa ein Jahr, bis der nächste Teil Trilogie erscheinen wird.

Ein Buch, das zeigt, wie wichtig die persönliche Freiheit ist, d. h. die Wahl zu haben zwischen verschiedenen Möglichkeiten und sich entscheiden zu können. Der von All Condie verwendete einfache und nüchterne Schreibstil spiegelt das System wieder. In dieser Gesellschaft wird kein Wert auf Überfluss und Ästhetik gelegt. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Cassia. Die Handlung entwickelt sich langsam, hierdurch bekommt man aber einen guten Einblick in die Gesellschaft und das Leben von Cassia.