Die außergewöhnlichen Fälle des Sherlock Holmes

Autor*in
Doyle, Conan
ISBN
978-3-401-60265-3
Übersetzer*in
Stephan, Friedrich
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Cliff, Tony
Seitenanzahl
298
Verlag
Arena
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/RomanKrimi
Ort
Würzburg
Jahr
2017
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Acht der besten Kurzgeschichten von dem Detektiv Sherlock Holmes gibt es in dieser Sammlung. Sherlock Holmes klärt jeden Fall auf ungewöhnliche Weise auf. Er ist sehr klug und beobachtet genau. Dr. Watson weist die Tugenden Treue und Mut auf. Zusammen sind sie ein gutes Team, das spannende Abenteuer erlebt.

Beurteilungstext

Auf dem Deckblatt heißt es: “…unter Heranziehung des Originaltextes neu bearbeitet von Friedrich Stephan“. Allerdings weiß ich nicht, was genau neu bearbeitet worden sein soll. Die Sprache ist sehr stark angelehnt an das Original von Sir Doyle. Es gibt zum Beispiel Worte wie „tangieren“, die heutzutage kaum noch im aktiven Sprachgebrauch unter Kindern und Jugendlichen verwendet werden.

Was ich als sehr störend empfunden habe, ist der ständige Wechsel zwischen deutscher und englischer Anrede: Mal wird von Frau und Herr geschrieben, mal sind es Mrs und Mr. Selbst Sherlock Holmes wird abwechselnd als Herr Holmes oder Mr Holmes tituliert. Ein riesiger Faupax steht gleich am Anfang des Buches. Der Wohnsitz befindet sich nach diesem Autor in der Baker Street Nummer 10! Erstens: Im Englischen wird die Hausnummer vor dem Straßennamen genannt. Zweitens: Die Hausnummer lautet korrekt 221 B! Die richtige Nummer wird im Laufe der nächsten Kapitel allerdings dann wieder richtig dargestellt.

Ob die „Neuübersetzung“ das Duzen von Holmes und Dr. Watson sein soll, stelle ich hier in Frage. Vielleicht soll es als modern anmuten, allerdings haben sich die beiden nie geduzt. Im Englischen gibt es nicht die verschiedenen Anredeformen. Sie waren auch immer sehr distanziert. Man kann davon ausgehen, dass diese beiden Charaktere sich nicht auf ein „Du“ verständigt hätten.

Leider fehlt die Erklärung, warum Dr. Watson in dem einen Band nicht mehr mit Holmes in der Baker Street wohnt (er hat geheiratet). Im nächsten Band wohnen Holmes und Watson wieder zusammen.

Außerdem fehlt in meinen Augen der erste Band, in dem sich die beiden Protagonisten kennenlernen.

Das Vorwort finde ich sehr gelungen. Es zeigt den Lesenden auf, wie es sich zur damaligen Zeit zugetragen hat als die Bücher von Sherlock Holmes veröffentlicht wurden. Da wird man auf das mulmige Gefühl, das Kutschen und Gaslaternen und der Londoner Nebel auslösen, eingestimmt. Die „gestelzte Sprache“ macht deutlich, dass die Geschichten im 19. Jahrhundert spielen.

Trotz der 298 Seiten ist das Buch handlich, weil es ein kleineres Format hat. Das Lesebändchen ist eine nette „Zugabe“.
Die Bleistiftzeichnung auf dem Einband gibt schon etwas von der Stimmung wieder: Mann mit Pfeife, eher dunkel gekleidet mit tiefsitzender Mütze und forschendem Blick – das kann nur ein Detektiv sein. Die Rauchschwaden aus der Pfeife wabern vor einer gelben Laterne im Hintergrund. Und schon wird einem suggeriert, dass da Spannung in dem Buch ist.

Interessieren sich Kinder und Jugendliche für die Fälle von Sherlock Holmes, sollten sie das Original lesen. So umständlich sind sie nicht geschrieben und sollten für LeserInnen ab 10 Jahren verständlich sein.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ake; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 01.10.2017

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