Die Arche Noah

Autor*in
Wilkón, Piotr
ISBN
978-3-314-10584-5
Übersetzer*in
Herbst-Rosocha, Ulrike
Ori. Sprache
polnisch
Illustrator*in
Wilkón, Józef
Seitenanzahl
64
Verlag
Nord-Süd
Gattung
Bilderbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Vorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Bilderbuch greift die biblische Geschichte vom Bau der Arche Noah auf. Es variiert aber den Bibeltext mit kindgemäßen Ausschmückungen.

Beurteilungstext

Noah erhält im Traum die Prophezeiung einer kommenden Sintflut, die alle Menschen und Tiere ertränken werde. Gleichzeitig erhält er den göttlichen Auftrag, eine Arche zu bauen. Er macht sich schleunigst zusammen mit seiner Familie an die Arbeit. Zur Unterstützung lässt er seine weiße Taube noch viele Tiere herbei rufen. Auch sie helfen mit beim Bau, wenn auch nicht sehr überzeugt, denn der Himmel strahlt in leuchtendem Blau. Doch kaum ist die Arche fertig, beginnt das Unwetter. Bis der Berg Ararat in Sicht kommt und das Wasser zurückgeht, hat Noah allerhand Streitereien unter den Tieren zu schlichten. Gewiss sind künstlerische Freiheiten erlaubt bei der kindgerechten Bearbeitung einer biblischen Geschichte. Trotzdem sollte sie eine gewisse Stimmigkeit aufweisen. Aufmerksame Kinder werden wissen wollen, warum die Tiere, die hart gearbeitet haben, offensichtlich nicht mit in die Arche dürfen. Noah hat nach der Fertigstellung des Schiffs die Taube beauftragt, von allen Tierarten ein Paar heranzuschaffen. Als es beim Einsteigen der Tiere Drängeleien gibt und sie im Schiff wegen der räumlichen Enge viel meckern, reagiert Noah ziemlich grob. Dass er nicht besonders sympathisch herüberkommt, liegt aber nicht nur am Text. Der Illustrator hat mit seiner Noah-Figur einen unfreundlichen alten Zausel geschaffen. Selbst als zum glücklichen Ende der Regenbogen erscheint und Noah wegen einer kleinen Robbe lachen muss und zwar so heftig, „dass sein weißer Bart auf und nieder hüpfte“, gönnt ihm der Illustrator kein freundliches Gesicht. Die meisten ganzseitigen Illustrationen sind in düsteren Farben gehalten. Die Tiere starren reichlich finster und wirken gruselig. Dies gilt auch für das Titelbild, wo die vielen Vögel durch einen zu sparsamen Strich wie Gerippe aussehen. Kleine Kinder könnten durch die düsteren Bilder Angst bekommen und Noah auch nicht als den „guten Menschen“ sehen, den Gott auserwählt hat.

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Diese Rezension wurde verfasst von gem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 06.05.2023