Die 17 Ziele der UN für eine bessere Welt. Wir brauchen dich!

Schlagwörter

• Natur
• Umweltschutz/Klima
• Ungleichheit

Teaser

Mit ihren Nachhaltigkeitszielen stecken die UN den Rahmen für die Entwicklung einer gerechteren Welt ab. Judith Drews übersetzt diese globalen Ziele für Kinder.

Beurteilungstext

Zur Lösung der globalen Herausforderungen unserer Welt sind aufeinander abgestimmte Strategien nötig, um nicht nur Stückwerk und einseitige Entwicklungen anzustoßen. Neben Umweltschutz braucht es auch soziale Gerechtigkeit, Armutsbekämpfung, Innovation, Gesundheit etc. Dieses Zusammenspiel haben die UN in ihren 17 Nachhaltigkeitszielen zusammengestellt und verbrieft – die nun einen guten Orientierungsrahmen für die Weltentwicklung bieten können.
In ihrem neuen Bilderbuch greift Judith Drews diese 17 Ziele auf. In einer kleinen Präambel wird auf die Einzigartigkeit der Welt und unsere Verantwortung verwiesen. Dann folgen wie in einer Inhaltsübersicht die 17 Ziele, die kurz überschrieben und in einem intentionalen Statement reformuliert werden. Danach folgt zu jeden Ziel eine Doppelseite mit einer seitenfüllenden Illustration auf der linken Seite, die kurz das zugrunde liegende Thema des jeweiligen Ziels mit vor allen Dingen kindlichen Protagonist:innen anschaulich in Szene setzt – Kinder in Armut, Möglichkeiten regenerativer Energieentwicklung etc. – und auf der rechten Seite in einem Satz erklärt, was die Lesenden des Buches dafür für einen Beitrag leisten können. Diese Sätze beginnen immer mit „Wir brauchen dich...“ und sie erzeugen damit eine hohe Verbindlichkeit, die die Lesenden mit ihrer Verantwortung, aber auch mit ihren Handlungsmöglichkeiten konfrontiert.
Das hochwertig gemachte, kleinformatige Bilderbuch möchte Kinder in das Denken der UN-Nachhaltigkeitsstrategie einbeziehen. Das gelingt aber nur bedingt. Einerseits verpasst es, die Bedeutung und die Begründung der Ziele sinnvoll und nachvollziehbar zu erklären. Denn die Ziele sind ja eben kein Selbstzweck, sondern eine komplexe Reaktion auf eine komplexe Welt. Es geht unter, wie die Ziele tatsächlich auch die Welt als Ganzes verbessern helfen können. Gravierender ist noch, dass das nötige Change-Management hier so stark auf die Kinder als Verantwortliche projiziert wird. Auch wenn natürlich alle Menschen Teil des großen Umdenkens sein müssen, so ist es gerade eben nicht Sache der Kinder, das verantworten zu müssen. Es sind die Erwachsenen, die die richtigen Entscheidungen fällen und die politischen Prozesse anstoßen müssen. Kinder können verstehen, aber sie sind nicht die Zuständigen. Hier schießt das Buch in seinem Wunsch nach direkter Ansprache über das Ziel hinaus. Das ist ungünstig und pädagogisch problematisch. Daher nur eingeschränkt empfehlenswert.