Deutschland, gefühlte Heimat

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• Rassismus

Teaser

“Hier zu Hause und trotzdem fremd?!” heißt es im Untertitel des Buches. Leicht wurde es keinem der zwölf Jugendlichen gemacht, die die Autorin zu ihrem Dasein in der neuen Heimat befragt hat. Doch so unterschiedlich ihre Wege auch sind, alle haben zu einem selbstbestimmten Leben gefunden.

Beurteilungstext

Wer im Vaterland zuhause ist, in dem seine Muttersprache gesprochen wird, für den ist Heimat selbstverständlich. Aber eben diese Heimat kann auch der Ort sein, an dem ein normales Leben nicht mehr möglich ist, in dem junge Menschen keine Zukunft haben. So wandern Menschen aus oder stranden eher zufällig in einem Land, dessen Sprache sie nicht beherrschen, begleitet von ihren Kindern.
Die Autorin hat mit zwölf jungen Menschen einen repräsentativen Querschnitt befragt. Sie alle haben ihre Wurzeln in einem anderen Land, sind aber nun in Deutschland gelandet oder bereits hier geboren. Auch wenn die letztere Gruppe sich bereits eher hier heimisch fühlte, so hatten doch alle in ihrer Kindheit mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Alle merkten schnell, wie wichtig es war, die neue Sprache zu beherrschen, wurden dadurch aber auch zu früh erwachsen; denn sie waren es, die sich um jüngere Geschwister kümmern und für die Eltern dolmetschen mussten. Auch diejenigen, die aus freier Entscheidung kamen, weil Deutschland ihnen bessere Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten bot und die danach wieder zurück möchten, hatten Schwierigkeiten, private Kontakte zu knüpfen. Im Nachdenken über diese Schicksale lässt sich vieles nachzuvollziehen und vergleichen.
Für deutsche Leser ist das Buch sehr wichtig. Wer sich einmal mit dem Schicksal eines einzigen Ausländers vertraut gemacht hat, wird keine pauschalen Vorurteile mehr äußern. Wer sich weiter engagieren möchte, findet im Anhang die Adressen zahlreicher Hilfsorganisationen.