Der Zorn der Kobolde

Autor*in
Bell, Hilari
ISBN
978-3-423-71158-6
Übersetzer*in
Mierswa, Stefanie
Ori. Sprache
Amerikanischen
Illustrator*in
Seitenanzahl
319
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nachdem die junge Heckenhexe Makenna beobachten musste, wie Dorfbewohner ihre Mutter ertränken, flieht sie in den geheimnisumwitterten Koboldwald. Dort findet sie wertvolle Verbündete im Kampf gegen die Siedler, die das Land der Kobolde erobern wollen. Eines Tages kommt ein junger Ritter in Makennas Wald geritten. Aber was will er?

Beurteilungstext

Was der Klappentext diese Romans verrät, deutet bereits auf eine bekannte Geschichte hin: Junge und Mädchen treffen sich, stehen auf verfeindeten Seiten, beide finden Gefallen aneinander, dann erkennt Mädchen, dass Junge den Auftrag hat, sie zu vernichten, gerät in Gefahr und wird von Junge gerettet, der in der Zwischenzeit die Seiten gewechselt hat.
In „Der Zorn der Kobolde“ heißt das Mädchen Makenna und ist eine so genannte Heckenhexe, d.h. sie kann sich durch Magie die Kräfte der Natur dienlich machen. Der Junge heißt Tobin, ein Ritter, der an Ritterlichkeit und Gerechtigkeitssinn nicht zu überbieten ist. Er wird ausgeschickt, um die „mächtige böse Zauberin“ zu fangen, die den entlegenen Teil des Reiches unsicher macht. Nebenbei erhält Tobin durch diese Mission die Chance sich zu rehabilitieren: Unwissentlich ist er in eine Verschwörung geraten, für die er sich tugendhaft anstelle seines (schuldigen) Bruders verhaften lässt.
Auch wenn die Geschichte nicht neu ist und viele bekannte Motive nur anders verpackt präsentiert werden, kann man dem Roman eine gewisse Spannung dennoch nicht absprechen. Einfallsreich und amüsant sind die einzelnen Figuren im Koboldvolk mit verschiedenen magischen Eigenschaften ausgestattet, die ihnen individuelle Tiefe verleihen. Ihr Lebensprinzip wird durch Handel geprägt, ganz nach dem Prinzip: Eine Hand wäscht die andere. Da sich die Kobolde dabei mit den ungewöhnlichsten Tauschwaren (wie z.B. Knöpfen) zufrieden geben, erscheint das System für Außenstehende (wie Tobin) zunächst verwirrend und sinnlos.
Verwirrung hinterlässt beim Leser dieses Romans auch zuweilen das Auftreten einzelner Figuren: Zunächst mit langen Passagen eingeführt, verlieren sie im Laufe des Romans an Bedeutung, wechseln unverständlicherweise die Seiten und entschwinden am Ende in unbekannte Tiefen der Geschichte. Ähnlich ergeht es einzelnen Sätzen. Zusammenhangslos und eher auf oberflächliche Standpunkte als auf tiefere Dialoge ausgelegt, erscheint vor allem die Kommunikation zwischen den beiden Hauptfiguren, denen man bis zum (keineswegs überraschenden) Ende nicht die Spur anmerkt, ob sie nun etwas für einander empfinden oder auch nicht.
Besonders ärgerlich: Nach einigen Szenen, in denen die junge Hexe beweisen konnte, wie viel Ahnung auch Mädchen von taktischer Kriegsführung haben können, wird sie zu guter Letzt doch noch zum Fräulein in Not, das von einem strahlenden Ritter gerettet werden muss.
Eine sehr inkonsequentes Buch, das leider einige gute Momente wieder recht schnell vorbei gehen lässt.

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Diese Rezension wurde verfasst von RD.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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