Der Zirkus in meinem Haus

Schlagwörter

• Abenteuer
• Mut
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Teaser

Zirkus in den eigenen vier Wänden erleben - ein Traum oder die Wirklichkeit?
Die kleine Mina und ihr ständiger Begleiter Lu erleben es, als sich eine bunte Zirkustruppe in ihr Haus verirrt.

Beurteilungstext

Völlig überraschend werden Mina und ihr Chamäleon Lu am frühen Morgen mit Pauken und Trompeten aus dem Schlaf geholt und sind mitten drin in einem munteren Geschehen. Eine bunte Zirkustruppe, bestehend aus Tiger, Hase, Elefant, Affe und Krokodil, hat sich in der Tür geirrt. Sie setzen aber unbeirrt ihr Unterhaltungsprogramm fort, zur großen Freude des kleinen Mädchens. Es macht begeistert mit, nur Lu ist skeptisch und versteckt sich artgerecht, indem er die Farbe seiner Umgebung annimmt und dadurch nur schwer zu erkennen ist. Trotzdem lässt er sich, mit größter Vorsicht, doch auf die eine oder andere spielerische Versuchung ein. Wer kann schon widerstehen, wenn ein Elefantenrüssel als Rutsche angeboten wird, oder der Hase eine bunte Zirkussuppe zum Mittagessen zubereitet und auftischt? Die akrobatischen Vorführungen und Mitmachübungen enden erst am späten Abend, als Mina und Lu erschöpft, aber völlig beseelt in ihre Betten sinken. Erst danach zieht die Zirkuskarawane weiter, vielleicht in das nächste Haus im Dorf oder in eine andere Wohnung in der Stadt.

Auffällig ist das ungewöhnliche Buchformat dieses Lesebilderbuchs von Jana Schell. Ein Quadrat mit einer abgeflachten Seite soll das Profil eines Zirkuszeltes darstellen. Fächert oder schlägt man die stabilen Pappseiten auf, wird dieser Eindruck noch deutlicher und macht dieses kleine Buch schon rein äußerlich besonders. Bei der Illustration beschränkt sich Jana Schell auf die Grundfarben in gedämpfter Tönung, die Figuren sind plakativ und kindgerecht gemalt.

Der Text ist auch für ganz junge Leser*innen bzw. Zuhörer leicht zu verstehen. Er erscheint immer in Paarreimen und besteht aus 6 Zeilen pro Seite. Das Buch fordert zum Mitmachen auf, denn die Betrachter sollen auf allen Seiten das gut getarnte Chamäleon finden.

Die Botschaft dieser Geschichte könnte sein, dass zwei ganz unterschiedliche Kreaturen, so sie ihren Urinstinkten nachgehen, durchaus zu einem Genussgewinn kommen können. Die kleine Mina mit ihrem unerschütterlichen Urvertrauen kann sich ganz und gar auf ein Vergnügen mit unbekannten Lebewesen und neuen Situationen einlassen und erlebt einen Riesenspaß. Das scheue Chamäleon wird ausschließlich von seinem Instinkt geleitet und versteckt sich stets. Es gewinnt aber durch Beobachten an Erfahrung, entwickelt Sicherheit und somit Zutrauen zu seinem Umfeld und empfindet vielleicht auch Wohlbefinden. Ein unterhaltsames Buch, das auch den Kleinsten Freude bereiten wird.

Anmerkung

Ein handliches Format, 19 x 19 cm, abzüglich einer schrägen Seite. Die äußerst stabilen Pappseiten deuten auf ein Bilderbuch für ganz junge Leser- und Betrachter* innen hin. Dieses Buch ist auch zum Vorlesen geeignet. Die Reimform wird Kinder zum Auswendiglernen und Nachsprechen animieren.