Der zerbrochene Mond

Autor*in
, Gardner
ISBN
978-3-551-58307-9
Übersetzer*in
Herzke, Ingo
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Crouch, Julian
Seitenanzahl
288
Verlag
Carlsen
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Stellen wir uns vor, alles wäre ganz anders gekommen. Die Geschichte wäre einen anderen Weg gegangen. Würden wir uns still wegducken und auf das Ende warten? Oder hätten wir den Mut eines Standish Treadwell? Gemeinsam mit seinem Freund Hector träumt er von einer Fahrt im Cadillac, Croca-Cola und der Freiheit. Für diesen Traum opfert er alles.

Beurteilungstext

Was wäre gewesen wenn – keiner mag es sich s gerne ausmalen. Und doch: Wie würden wir wohl leben müssen, hätten die Alliierten Hitler und den Wahnsinn damals nicht gestoppt? Sally Gardner zeichnet ein düsteres Bild von der Welt in Zone 7, dem Zuhause des 15-jährigen Standish Treadwell. Neben seinem ausgefallenen Namen sieht er auch noch besonders aus, denn seine Augen haben zwei unterschiedliche Farben. Keine Chance also zu den „Reinen des Mutterlandes“ zu gehören. Standish passt auch sonst nicht in das gewünschte Raster. Er kann nicht richtig lesen, nicht wirklich schreiben und bietet alles in allem eine herrliche Angriffsfläche für Hans Fielder und seine Folterbrigade – alles samt Söhne linientreuer „Mütter für Reinheit“. Zuflucht findet Standish nach dem Verschwinden seiner Eltern bei Großvater Gramps – „der einzige Mensch, der mir das Gefühl von Schwerkraft gab.“
Vom Lehrer tyrannisiert, von den Mitschülern verhöhnt, von der Welt vergessen. Und doch ist Standish Treadwell ein Held. Denn er hat etwas, was in dieser stockfinsteren Zeit unbezahlbar ist. „Es giebt Leute, die denken eingleisig, und dann gibt es noch dich, Standish, eine frische Briese im Park der Phantasie.“ Sagt Hector, sein bester Freund. Hector taucht mit seinen Eltern plötzlich im Nachbarhaus auf und schon bald verbindet sie alle mehr als Nachbarschaft mit den Neuankömmlingen. Gemeinsam versuchen sie zu meistern, was möglich ist, wenn die Welt nicht mehr stattfindet. Wenn Blattläuse und Ledermäntel das grausame Zepter führen.
Doch damit nicht genug. Höhepunkt der absurden Herrschaft des Mutterlandes soll die erste Mondlandung werden. Die Inszenierung dieser Lüge soll der Welt – allen voran dem „Corca-Cola“-Land – die Überlegenheit der reinen Rasse demonstrieren. Hectors Vater war einer der Wissenschaftler bei diesem Experiment – bis er unbequeme Fragen stellte und damit untragbar wurde. Doch nun ist sein Wissen die einzige Chance auf wirkliches Leben, auf Cadillacs, Croca-Cola und Freiheit, die der kleinen Gemeinschaft in Zone 7 geblieben ist. Und Standish Treadwell der einzige, der diese Chance nutzen kann.

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Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010