Der Zauberer der Smaragdenstadt

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• Freundschaft

Teaser

Ein Sturm verschlägt die kleine Elli und ihren Hund Totoschka von Kansas ins Zauberland. Zum Glück finden sie bald treue Freunde: die Vogelscheuche Scheuch, den Eisernen Holzfäller und den Feigen Löwen. Trotzdem sehnen sich Elli und Totoschka nach Hause. Und der Scheuch wünscht sich Verstand, der Eiserne Holzfäller ein Herz und der Feige Löwe Mut. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem großen Zauberer der Smaragdenstadt, der angeblich alle Wünsche erfüllen kann. (Klappentext)

Beurteilungstext

Zusammen mit dem kleinen Mädchen Elli begibt sich der Leser auf eine fantastische Reise. Diese Reise führt aber nicht nur ins Zauberland, sondern auch in das Land der echten, tiefen Freundschaften. Es ist ein Roman über Toleranz und Akzeptanz von Andersartigkeit, über die Achtung der Eigenheiten und Fähigkeiten anderer sowie über vermeintliche Schwächen, die sich in schwierigen Situationen als Stärken erweisen. Die völlig verschiedenen Figuren (ein kleines Mädchen und ihr sprechender Hund, eine Vogelscheuche, ein ehemaliger Holzfäller, der durch üble Zauberei nach und nach zum Eisenmann wird, sowie ein Löwe) bilden eine Schicksalsgemeinschaft, in der sich jeder für jeden einsetzt.
"Der Zauberer der Smaragdenstadt" ist die Nacherzählung des Kunstmärchens "Der Zauberer von Oz" durch Alexander Wolkow. 1939 ist es bereits in Moskau erschienen und hat sich zum Kinderbuchklassiker entwickelt. Es ist der erste von sechs Bänden der Zauberland-Reihe. Im Fischer Verlag sind der erste und zweite Band nun erstmals als Taschenbuch veröffentlicht worden.

Das Buch ist empfohlen für Leser/innen ab acht Jahren. Durch den gut strukturierten Aufbau und die große Schrift ist das immerhin etwa 300 Seiten starke Werk für Kinder überschaubar. Es ist in drei Teile gegliedert, die wiederum in mehrere Kapitel unterteilt sind. Dem ersten Teil vorangestellt ist das Kapitel "Der Sturm", in dem der Leser erfährt, wie Elli aus der Realität ins Zauberland gelangt. Die Sprache wirkt trotz des Alters des Buches nicht angestaubt. Ab und zu begegnet man einem so großartigen Wort wie "Mundvorrat". Auch diese reiche und anschauliche Sprache macht das Lesen dieses Märchenromans zum Vergnügen und bereichert den Wortschatz der jungen Leser/innen.
Die liebevollen schwarz-weißen Illustrationen von Leonid Wladimirski unterstützen das Textverständnis. Angenehm für die Leser/innen, aber ungewöhnlich für ein so dickes Taschenbuch sind die großformatigen und zahlreichen Bilder sowie die große Schrift.

Als Klassenlektüre in der Sekundarstufe I lässt sich dieses Buch unter den Aspekten frühe Fantasy-Geschichten oder als Beispiel für ein Kunstmärchen lesen. Dieser Klassiker sollte aber auch in keiner Schülerbücherei fehlen!