Der Wald

Autor*in
Ott, Thomas
ISBN
978-3-551-76020-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ott, Thomas
Seitenanzahl
36
Verlag
Carlsen
Gattung
Comic
Ort
Hamburg
Jahr
2021
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In seinem neuen Werk "Der Wald" erzählt Thomas Ott von der Begegnung eines kleinen Jungen mit dem Tod und verbindet dessen Schrecken, Verzweiflung, Frust und Trauer mit der anschließenden Rückkehr ins Leben. Mystische Bilder schildern die metaphorische Trauerbewältigung des Kindes und geben dessen innersten Zwiespalt intensiv und unter die Haut gehend wieder.

Beurteilungstext

In seinem neuen Werk "Der Wald" erzählt Thomas Ott von der Begegnung eines kleinen Jungen mit dem Tod und verbindet dessen Schrecken, Verzweiflung, Frust und Trauer mit der anschließenden Rückkehr ins Leben.
Als der Großvater des Jungen stirbt, läuft dieser von seiner Trauer überwältigt, in den nahe gelegenen Wald. Der Junge kämpft mit sich und seiner trauernden Seele. Dabei wird in Bildern geschildert, was das Kind durchlebt. Worte braucht die Erzählung nicht, denn die großformatigen Bilder sprechen eine eigene, viel direktere Sprache. Der Junge trifft auf düstere Gestalten, Totenschädel, Baumstümpfe und anderweitig erschreckend gruselige Menschen und Dinge. Die zärtliche Beziehung des Jungen zu seinem Großvater wird in dem Moment deutlich, als er im Wald auf eben diesen trifft und sich beide innig umarmen. Der Großvater lächelt liebevoll und hält den Jungen hingebungsvoll fest. Der Junge lässt sich in die Arme seines Großvaters fallen, sein Gesicht ist in dessen Schultern verborgen. Diese liebevolle Begegnung wendet die bisher trübsinnige Stimmung des Kindes und es macht sich gelöst auf den Heimweg zu seiner trauernden Familie, um sich friedlich und endgültig von seinem Großvater zu verabschieden.
Gewohnt düster arbeitet Thomas Ott in diesem Werk mit Schabkartontechnik. Die entstandenen Bilder wirken eindrucksvoll, mystisch und sprechen eine sehr klare, emotionale Sprache. Auf den ersten Blick wirkt Otts Werk "Der Wald" gruslig und düster, doch schaut man mit einem tieferen Blick auf die Bilder, geht die metaphorische Trauerbewältigung des Jungen unter die Haut, denn die Bilder geben den innersten Zwiespalt des Kindes mit einer Intimität wieder, die den Betrachter erschauern lassen.

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Diese Rezension wurde verfasst von box; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 12.10.2022