Der Wal

Autor*in
ISBN
978-3-7913-7254-9
Übersetzer*in
Franz, Birgit
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
o.., w.
Seitenanzahl
32
Verlag
Prestel
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
24,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Wuchtig kommen die Bleistiftzeichnungen daher, mixen Comic und Graphic Novel, Illustration und Erzählperspektive. Dass das Buch mit einem Umschlag versehen ist, spricht für die Aufmerksamkeit, die der Verlag diesem Buch widmet. Mit Recht. Sowohl die Geschichte als auch die Art der Darstellung sind ungewöhnlich und liebevoll mit viel Herzblut versehen - auch wenn die Bilder "farblos" mit Bleistift gestaltet sind.

Beurteilungstext

Zwei Kinder verifizieren mit viel eigenem Engagement eine Nachricht, dass vor 50 Jahren vor der Küste ein getupfter Riesenwal gesichtet worden sei. Der "Cape Chronicle" von damals (Preis: "€ 1,25") berichtet von den (damals noch) jungen Großeltern ihrer beiden jungen Enkel. Die folgen nun ihren Ahnen, investieren viel Zeit und Geräte und auch Frustrationen, weil einige ihrer Vorhaben nicht sofort funktionieren.
Es gibt - außerhalb der beiden Informationen der Tageszeitung zu Beginn und am Ende - keine Texte. Es sind die Bilder, die beeindrucken. Nehmen wir eine Doppelseite, in der zwei zeitlich eng aufeinander folgende Ereignisse nicht nur nebeneinander gesetzt werden, sondern sich auch gegenseitig in 90 Grad abstoßen, ohne dem Auge eine Möglichkeit der Ruhe zu geben. Links fällt, fliegt das Mädchen aus dem Boot, sehr dramatisch dargestellt, weil das andere kleine Segelboot mit dem Jungen breitseitig dagegen stößt. Der Mast und einige Gegenstände werden zerstört, gehen über Bord.
Ganz anders und nicht dieser Dramatik folgend ist die Darstellung des wilden Wassers, mit vielem Schwarz und ausgespartem Weiß der Gischt. Ganz toll gestaltet! Das gemeinsame Doppelbild der nächsten Seite erleichtert uns, denn der Junge lebt, das Mädchen mit dem quer gestreiften Seemannspullover auch, beide etwas derangiert, ein Boot im kurzen Hintergrund ist völlig zerstört. Das Mädchen scheint dem Jungen Vorhaltungen zu machen, aber wir schauen etwas hilflos. Der Junge dagegen nimmt wohl den Vorwurf eines eigenen Fehlverhaltens an. Da müssen wir erst einmal zurückblättern.
Diese Situation tritt für uns mehrfach auf - und das liegt vor allem an der Übertragung der Geschichte vom Wort auf das Bild. Da dieses jedoch weder chronologisch noch in gleicher oder wenigstens ähnlicher Darstellung gedruckt ist, müssen wir Leser uns mehrfach umstellen. Das macht die Geschichte noch aktueller.

auf der Auswahlliste zum LesePeter Bilderbuch 2016-August

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.07.2016