Der Tontsch

Autor*in
Jünger, Brigitte
ISBN
978-3-7026-5812-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
107
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2009
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als Anton, der seit Jahren im Kinderheim lebt, plötzlich erfährt, dass seine Mutter ihn abholen will, ist er gar nicht begeistert. Eine Mama zu haben, so denkt er, ist schlecht. Die anderen hänseln ihn, er darf nicht mehr mitspielen. Nur Emma Fiedler, erklärt dem Jungen, dass es das beste ist, was man auf der Welt haben kann. Für Anton wird bei seiner Mutter alles anders, vieles scheint zunächst schlechter und schwieriger, doch schon bald erkennt er, dass er großes Glück mit seiner Mama hat.

Beurteilungstext

Der Roman richtet sich an Grundschüler und kann aufgrund des angenehm großen Drucks und der sehr kurzen Kapitel in diesem Alter auch schon allein gelesen werden. Inhaltlich sollte man dem jungen Leser allerdings evtl. erklärend zu Seite stehen, denn das, was Anton erlebt, ist keineswegs leicht verdaulich.
Der Junge wächst in einem Kinderheim auf, in dem man scheinbar Einzelkämpfer, trostlos und ungeliebt ist. Nur der Dachboden bleibt ihm als Rückzugsort, der ihm ein Stück Himmel spendet. Eine traurige Kindheit wird dem Leser hier zugemutet. Anton kann dieser Trostlosigkeit auf dem Moped seiner Mama, die ihn abholt entfliehen, doch wird beim Abschied aus dem Heim sehr deutlich, dass alle anderen dieses Glück nicht haben.
Anton selbst hat gemischte Gefühle und traut sich noch nicht recht, sich über die neue, so fremde Umgebung zu freuen. Plötzlich ist er mit seiner Mama allein, die ihn mit drei Jahren weggeben musste, weil ein Ungeheuer in ihrem Kopf gehaust hatte, dass man operieren musste. Dieses Ungeheuer bereitet dem Jungen schlaflose Nächte - was wäre, wenn es wiederkäme?
Antons Mutter muss viel arbeiten und ist selten zu Hause, so dass der Junge sehr einsam ist. Die Stille um ihn, ist er nicht gewöhnt.
In der neuen Schule ergeht es ihm zu allem Überfluss auch noch sehr schlecht. Die Mitschüler mobben ihn aufs Gemeinste und die Misshandlungen gipfeln in der Erziehungsmaßnahme des Lehrers, der Anton in den Klassenschrank steckt.
Von nun an wendet sich das Blatt. Anton wird erfahren, wie gut es ist, wenn man eine lebenslustige Mama hat, die in allen Lagen zu einem steht und hilft.

Dieses Themenkomplott ist sicherlich wuchtig und schwer verdaulich, da es der Wirklichkeit der meisten Kinder recht fern sein sollte. Mobbende Klassenkameraden und strafende Lehrer, wenn auch nicht in diesem übertriebenen Maße, gehören vielleicht noch zum Schulalltag. Doch die Selbstzweifel und Einsamkeit, sowie vor allem die Verlustängste, die Anton ausstehen muss, bedürfen sicher einer Klärung.
Die Autorin geht sehr einfühlsam mit dem Thema um, versucht zu erklären und gibt Verständnishilfen über das Innenleben Antons.
Sprachlich ist der Roman allerdings recht eintönig gestaltet. Zumeist kurze Sätze und wenige Beschreibungen der Umgebung bestimmen den Stil. Die Wahl der Artikel vor den Namen der Protagonisten deutet zwar an, dass hier aus der Sicht eines Kindes erzählt wird ("Die Mama, die Emma, der Tontsch - Antons Spitzname"), allerdings ist dies sicher kein nachahmungswürdiger Sprachgebrauch.

Ein durchaus empfehlenswertes Buch zum Vorlesen und Mitlesen.


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Diese Rezension wurde verfasst von SZ.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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