Der tiefe Fall der Cecilia Price

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• Familie

Teaser

Dieses Jugendbuch schildert, wie die im Titel benannte Protagonistin beinahe bis zur Selbstaufgabe auf Grund einschneidender Änderungen in ihrem Familienleben sich selbst die Schuld am Tod ihres Bruders gibt und erst langsam lernt, alle Vorgänge in ihrem Zuhause richtig einzuordnen. Dazu erhält sie von der amerikanischen Justiz eine letzte Chance.

Beurteilungstext

Kelly Fiore lässt den Leser ihres Jugendbuchs sogleich tief eintauchen in die Welt der Cecelia Price, einer überdurchschnittlich guten Schülerin, die sich plötzlich in einer therapeutischen Einrichtung wiederfindet, um die Chance zu erhalten, einer längeren Haftstrafe zu entgehen, denn sie ist der festen Überzeugung, dass sie Schuld am Drogentod ihres Bruders ist. Während sie anfangs alle therapeutischen versuche, ihr zu helfen, ablehnt, beginnt sie dennoch, nicht zuletzt motiviert durch ihre Mitgefangenen und auch von ihrer Anwältin, das Erlebte aufzuarbeiten und sich damit auseinander zu setzen. Am Ende überrascht sie ihre Anwältin vor Gericht, denn ihr Bruder ist nicht durch ihre Schuld gestorben, denn er hatte einen erheblichen Drogencocktail zu sich genommen, von dem Cecelia nichts wissen konnte. Dennoch ist sie schuldig, mit Drogen ihres Bruders gedealt zu haben, ein ursprünglich weit von solchen Handlungen entfernter Teenager. Was trieb sie dazu? Auch diese Frage beantwortet die Autorin anschaulich und realistisch. Die dargestellte Handlung läuft beim Lesen durch wie ein Film. Klar werden die Ursachen des Verhaltens von cecelia deutlich und es drängt sich die Frage auf, ob sie wirklich eine Wahl hatte. Hier versteckt sich berechtigte Kritik am Gesellschaftssystem USA, das sicherlich vielfältige Chancen für die Menschen eröffnet, jedoch aber auch vernichtet.
Eine Chance allerdings erhält Cecelia und es gelingt ihr, sie am Ende doch noch zu nutzen.
Bravo!