Der Teufelsangler - Mörderische Geschichten

Autor*in
Devi, Mitra
ISBN
978-3-85882-684-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
158
Verlag
Appenzeler
Gattung
Krimi
Ort
Herisau (CH)
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
29,60 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Schwarzer Humor, Augenzwinkern, die eigene dunkle Seite aufdecken oder zulassen. Wem das gefällt, dem gefallen auch alle zwanzig Geschichten, die Mitra Devi mit eigener offensichtlich großer Freude erzählt. Wer nicht weiß, ob er das mag, sollte mit den sieben letzten Geschichten anfangen, die zum Teil nur wenige Zeilen lang sind - aber die haben es in sich!

Beurteilungstext

Die Erzählweise und die Ideen stehen in der guten Tradition von Henry Slesar. Alle Geschichten enden mit einer Überraschung, bei ganz wenigen ahnt man das Ende, das sich nach zehn bis zwanzig Seiten einstellt. Einige sind aus der Ich-Perspektive erzählt, also aus der Sicht eines potenziellen oder möglichen oder tatsächlichen Täters - wobei das weibliche Element in den Geschichten nicht zu kurz kommt.
Sehr angenehm: Man muss sich bei keiner Geschichte fürchten. Horror kommt nicht vor, Fantasie dagegen schon, jedoch keine Fantasy. Die Titelgeschichte, die erst vor den letzten sieben (sehr kurzen) erzählt wird, nimmt sich ein Tier aus der, Vielen unbekannten, Welt der Tiefsee und überträgt das Leben des weiblichen ""Linophrynidae"" in eine menschliche Geschichte, in der das Tier selbst ebenfalls eine nicht unwichtige Rolle spielt. Der weibliche Teufelsangler lockt mit selbst produziertem Licht ihre Beutefische an, die in das weit geöffnete Maul mit den messerscharfen Zähnen ihr Ende finden.
Nicht nur in dieser Geschichte gibt die Autorin Frauen die Hauptrolle und lässt Männern mehrmals die Rolle des Verlierers. Aber auch darauf kann man sich nicht verlassen. Die Mischung ist sehr gelungen, die Themen, die Orte, die Erzählweise, die lesefreundliche Länge - ein sehr zu empfehlendes Buch für Jugendliche ab 14 Jahre, für ältere Menschen sowieso.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010