Der standhafte Zinnsoldat

Autor*in
ISBN
978-3-8157-7965-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Greban, Quentin
Seitenanzahl
32
Verlag
Coppenrath
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Münster
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
11,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eine Geschichte in Bildern, die auch ohne den Text ausgekommen wäre. Unerfüllte Liebe, Intrige, innere Hemmschwellen. Andere machten daraus Dramen, Andersen erzählt uns ein Märchen. Betroffen sind wir von allen Dreien, denn die Bilder wollen wir nicht vergessen.

Beurteilungstext

24 Soldaten in dänischer Uniform, geschultertes Gewehr mit Bajonett, rote Uniformjacke mit überkreuzten weißen Schultergürteln und blauen Hosen auf den Buchdeckel-Innenseiten. Einer wie der andere mit gleichen Attributen bemalt, allerdings wohl "handgemalt", denn sie unterscheiden sich je nur ein bisschen hinsichtlich des Gesichts. Einer allerdings ist besonders, denn sein rechtes Bein ist oberhalb des Knies abgebrochen. Natürlich haben wir es nicht mit echten Soldaten zu tun, sondern mit bemalten Zinnsoldaten. Schade, dass er den einbeinigen Held schon dort malte, man hätte ihn so gut von den "25 soldats de plomb" - so steht esauf dem Kasten, den Gréban zu Beginn der Geschichte malt - unterscheiden können.

Die Geschichte selbst dürfte bekannt sein: Nach einer kleinen Odyssee über den Bürgersteig, das Boot aus Papier und den Fisch kommt der in die Ballerina verliebte Zinnsoldat zurück in die Wohnung, aus deren Fenster er fiel. Happy End? Mitnichten! Der Junge wirft ihn in den Ofen, in den allerdings auch die Tänzerin hineinweht. Herz und Stern bleiben von den beiden übrig. Eine Geschichte über standhafte Liebe also, eine, die keiner Worte bedarf, obwohl das eine oder andere Wort ein wohl glücklicheres Ende gebracht hätte.
Auf sieben ganzen Seiten steht kein Text, auf vielen anderen nur wenig. Dies ist ein Bilderbuch. Gréban malt in Mischtechnik, zeichnet wohl mit Bleistift vor, sogar Strukturlinien sind teilweise noch erkennbar. Seine Farben sind zumeist blass, blaue Schatten. Seine beiden Verliebten nehmen Blickkontakt auf, sind aber ansonsten so, wie sie Andersen beschreibt: starr, so als wären sie verzaubert.

Die Geschichte - ohne Text abgedruckt - würde sich genau so erschließen, wie sie auch in den 1840er Jahren erzählt wurde: Zwei unerfüllte Lieben, die zwar zueinanderfinden, aber dennoch nicht glücklich werden. Können.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010