Der Sorgenvogel

Autor*in
Leschinski, Linde
ISBN
978-3-7467-2989-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Leschinski, Linde
Seitenanzahl
48
Verlag
epubil
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2018
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
25,89 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Sorgen setzten sich auf die Stirn. Sind sie einmal da, verhindern sie das beruhigte Einschlafen. Der Sorgenvogel kann helfen.

Beurteilungstext

„In einem weit entfernten Land lebten ein König und eine Königin.“ Sie liebten ihren Sohn, den Prinzen, doch dieser hatte Sorgen. Dies zumindest stellt der weise Heiler fest, nachdem der Prinz nicht einschlafen konnte, obgleich seine Eltern alles getan hatten, um ihm den Weg in den Schlaf zu ebnen. Einzig der Sorgenvogel konnte dem kleinen Prinzen helfen, doch diesen musste der König erst finden. Spät in der Nacht ritt er los, um ihn zum Schloss zu holen. Der Sorgenvogel lag in seinem Nest und kam sogleich mit zum königlichen Schloss. Dort half er dem Prinzen. Ob dieser wohl daraufhin sofort eingeschlafen ist?
Die Psychologin Linde Leschinski erfindet Geschichten seit sie denken kann. So auch die Geschichte um den Sorgenvogel, welche ihrem Sohn beim Einschlafen helfen sollte. Auf dem Cover des Buches ist ein imposanter Vogel abgebildet, welcher eine kleine Person auf seinem Rücken trägt. Mystisch und anmutig gleitet der Vogel auf dem Bild durch die Nacht. Es lädt zum Fabulieren ein.
Die eindimensionale Erzählung, welche sich um die Sorgen des Prinzens sowie seiner Eltern dreht, erinnert an ein Märchen: es sind weder genaue Handlungsorte bestimmt, noch haben die Figuren Namen. Zudem ist die Geschichte im Präteritum verfasst und bedient sich Termini, welche im heutigen Sprachgebrauch selten genutzt werden, da sie veraltet sind. Doch der Geschichte fehlen unter anderem die Formelhaftigkeit, die Antithetik von Gut und Böse sowie eine Heldentat, welche einen Wendepunkt in der Erzählung ausmacht, um zur Gattung der Märchen gezählt zu werden.
Die Geschichte um den fantastischen Sorgenvogel, welcher „unendlichen sanft und unendlich vorsichtig“ die Sorgen von der Stirn picken kann, vermag es vermutlich junge Rezipient*innen zu fesseln. Jedoch fehlt der Geschichte das spannende, packende Moment, welches die Leser*in tief bewegt und begeistert. Auf dem Weg der Eltern, die erstaunlich viel selbst erledigen für ein Regentenpaar, gibt es nicht einen einzigen Stolperstein. Der weise Heiler ist ihnen wohlgesonnen, der Sorgenvogel auch. Alles geschieht nach Plan, es braucht keine tollkühnen Heldentaten oder kreative Problemlösungen.
Der Text, welcher stets auf der linken Seite schwarz auf weiß abgedruckt ist, ist in Verständlichkeit sowie Umfang adressatenadäquat.
Die Illustrationen sind im grafischen Stil gezeichnet. Schwarze Linien umrahmen alles. Die Bilder sind wenig detailreich. Emotionen der Figuren sind anhand ihrer Gesichter ablesbar und werden auch durch deren Gestik getragen. Die Bilder ergänzen die Erzählung zum Teil.
Insgesamt ist das Buch mit Einschränkungen empfehlenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von tm; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 26.08.2018