Der rubinrote Mantel

Autor*in
, Genar
ISBN
978-3-8251-7876-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Bodèn, Lina
Seitenanzahl
110
Verlag
Urachhaus
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zu ihrem elften Geburtstag bekommt Livia einen rubinroten Mantel. Es ist ein alter Mantel, aber Livia findet ihn wunderschön. Auch Elin war elf, als sie den Mantel bekommen hat. Ein fremder Mann hat ihn gebracht. Als Livia das Grab Elins auf dem Friedhof entdeckt, weiß sie nicht, dass es Elins Mantel war, den sie trägt. Welches Geheimnis birgt der Mantel in sich?

Beurteilungstext

Der rubinrote Mantel verbindet Gegenwart und Vergangenheit. Der Mantel verbindet die Mädchen Livia und Elin und lässt die Vergangenheit aufleben.
Es ist Livias elfter Geburtstag als sie den rubinroten Mantel von den Eltern bekommt. Die Mutter hat ihn in einem Antikladen erworben. Es stört Livia nicht, dass der Mantel schon einmal getragen wurde: ""Livia mag den Mantel. Vor allem die Farbe…auch, weil heute Montag ist. Sie hatte schon immer das Gefühl, der Montag sei ein rubinroter Tag.""
Die Sprache ist bisweilen poetisch und dennoch klar. Sie hinterlässt ein Gefühl der Wärme. Warm ist auch der Umgang innerhalb der Familie. Liebevoll gestalten die Eltern Livias Geburtstag und sind voller Sorge als sie im Verlauf der Geschichte spät nach Hause kommt und immer einsilbiger wird. Dennoch vertrauen sie der Tochter und versuchen ihr zu helfen.
Livia unterdessen hat ein Geheimnis: Auf dem Friedhof hat sie das Grab eines Mädchens entdeckt. Gerade mal elf Jahre alt ist das Mädchen geworden. Sie fühlt sich zu dem Grab hingezogen ohne zu wissen warum. Livia ist eine feinsinnige Figur, so feinsinnig wie auch die Geschichte, die die schwedische Autorin Katarina Genar erzählt.
Es ist die Geschichte zweier Mädchen: Livia und Elin. Und beide tragen den rubinroten Mantel. Livia in der Gegenwart und Elin viele Jahre zuvor. Der Mantel trägt eine Geschichte in sich, die bis zur Gegenwart wirkt und Auslöser ist für das Mitgefühl, das Livia empfindet. Livia handelt emphatisch, als sie das Grab pflegt und sich um den alten Mann sorgt, der das Grab ebenfalls besucht. Empathie ist das Grundthema der Geschichte, deren Motiv das schwerkranke Mädchen Elin ist.
Es ist das Jahr 1932 als Elin ihrem Tagebuch anvertraut, dass sie den rubinroten Mantel von einem Mann mit Schlapphut bekommen hat. Die Tagebucheinträge des kranken Mädchens unterbrechen immer wieder die Handlung der Gegenwart. Das Schicksal Elins bewegt Livia und den Rezipienten. Und die offenen Fragen geben der Handlung den Spannungsbogen: Was hat es auf sich mit diesem Mann, von dem Elin den Mantel hat? Was ist mit dem Schlüssel, den Livia gefunden hat? Und welche Rolle spielt Direktor Ström? Erst das letzte Kapitel gibt darauf Antwort.
Der rubinrote Mantel ist eine kurzweilige, ja besondere und sehr gefühlvolle Geschichte, die Kinder ab 10 Jahre unbedingt lesen sollten und die auch das Herz erwachsener Leser erwärmt.

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Diese Rezension wurde verfasst von Beu.
Veröffentlicht am 01.01.2010