Der Ring des Nibelungen - Siegfried DVD

Autor*in
Kaminski, Stefan
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in / Sprecher*in
Umfang
Verlag
Die Theater Edition
Gattung
Digitale MedienFilm
Ort
München
Jahr
2013
Alters­empfehlung
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
21,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der junge Siegfried ist gewiss kein Held, eher Rüpel, der seinen ""Vater und zugleich Mutter"", den Schmied Mime, Bruder des Alberich, zweifeln lässt, ob es klug war, der Mutter Sieglinde zu versprechen, den Knaben aufzuziehen. Siegfried widersteht allen Intrigen, tötet nicht nur den Riesen Fafner, sondern besitzt danach auch den Nibelungenhort sowie den Ring und den Tarnhelm. - Kaminski verausgabt sich wieder, wandelt hier jedoch zwischen Komödie und Drama.

Beurteilungstext

Stefan Kaminski IST wie bei den drei anderen Teilen des ""Rings"" eher die Person als dass er sie spielt. Wieder sitzt er auf seinem beweglichen Schreibtischstuhl vor den drei Mikrofonen mit unterschiedlichem Hall-Anteil, umgeben von vielen Percussionsinstrumenten: Kinderkochgeschirr, Hämmerchen, kleinem Amboss, Gong, Kieselsteinen, Wasserflasche, Fäustel, Feile, Rassel und so weiter.
Anders als bei den anderen Teilen fügt er jedoch hier sogar Popmusik-Elemente mit ein, lässt sich nicht nur wie sonst von einem (E-)Cello begleiten (Sebastian Hilken, auch Pauke und Percussion), er nimmt einen Synthesizer mit auf in seine Darbietung (Stefan Brandenburg, auch Nadelklavier - ein sehr merkwürdiges Instrument) und singt sehr unwagnerische, fast kitschige Pop-Rock-Songs (""Ich bin frei - frei wie ein Vogel - düse davon … am fucking Horizont …"" oder ""Kleiner Vogel … könnt ich deine Sprach' versteh'n …"" oder ""Liebe wird unendlich sein …""), macht dann aber doch Anleihen bei Richard Wagner. Dabei lässt er das Publikum nicht nur Beifall gewähren, er bezieht es ausdrücklich mit ein! Es darf Szenenapplaus geben, lachen, ja, Kaminski wählt sich sogar zum Schlusslied eine Frau aus, die in einem gemeinsamen Tanz die Brünnhilde sein darf.

Wir erleben, wie der zunächst tumbe Siegfried, der ""Bastard"", Sohn eines Geschwisterpaares, der selbst vor Brünnhilde nie eine Frau sah, der ""das Fürchten nicht kennt"", der sich einschätzen kann (""Ich weiß nicht viel, doch was ich weiß, das weiß ich."") und sich Neues traut, die Situation gegen die Intriganten im Griff hat. Wir erleben, wie er sich sein Schwert Nothung selbst aus den Resten des Schwertes seines Vaters schmiedet, den Riesen Fafner tötet und den Schatz erobert. Dem Gott Wotan, seinem geheimen Großvater, zerstört er den Speer, durchbricht den Feuerring und verliebt sich in Brünnhilde. Der Ring des Nibelungen ist der Treueschwur, der erst im Teil 4 gebrochen wird. Aber der ist nicht Teil dieser Rezension.

Die Rezension zum Teil 1 (Rheingold) endete mit dem folgenden Absatz, der auch hier gilt: Die tolle Aufführung vor (Berliner) Publikum, auf DVD festgehalten, holt den Stoff heraus aus Bayreuth und fort von Wagner, ohne diesen zu verleugnen, ja, er zitiert ihn und auch seine Musik immer wieder. Aber auch diese Darbietung verlangt nicht nur vom Darsteller und den Musikern sehr viel, auch der Zuschauer und -hörer kann sich nicht einfach zurücklehnen und ""berieseln"" lassen. Dazu muss er am besten mehr wissen als es das Booklet bietet, um der Wucht von ""Kaminski on air"" mit Erstaunen und Vergnügen folgen zu können.
Die FSK ""ab 6"" ist daher irreführend, eine Altersangabe ""ab 16"", (schulisch) begleitet eventuell auch zwei Jahre früher, ist wohl richtiger. Sowohl für den Musik- wie für den Deutsch- oder Geschichtsunterricht ist der Einsatz der DVD sehr geeignet.

Vergleiche auch die Rezensionen zu ""Der Ring der Nibelungen"" 1 und 2 - Rheingold und Walküre.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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