Der Prinz im Gurkenglas

Autor*in
Morello, Katharina
ISBN
978-3-7795-0495-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Pieper, Christiane
Seitenanzahl
26
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Wuppertal
Jahr
2014
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Durch ein Missverständnis endet der junge Prinz im Gurkenglas und soll hier das Wetter ansagen. Überspitzte Illustrationen unterstützen die eher schwach konstruierte Handlung. Teilweise lustige Dialoge, wobei das Buch im Schwerpunkt auf die Unterhaltung der Lesenden abzielt.

Beurteilungstext

Während der arrogante, kurzsichtige und schwerhörige König seinen Untertanen ein leichtes Leben macht, leidet der junge Prinz sehr unter der Ignoranz seines Vaters. Als aus dem kleinen Prinzen Mäxchen der junge Max wird, fällt dieser in ein Schlammloch. Der vorbeireitende König hält ihn auf Grund eines Missverständnisses für einen Wetterfrosch, lässt ihn in ein riesiges Gurkenglas setzen und beschwert sich aber kurz darauf über die schlechten Wettervorhersagen, die ihm sein eigener Sohn bringt. Dieser leidet jeden Tag mehr, bis er sich mit dem Hausburschen Amir anfreundet. Der König kündigt dann dem vermeintlichen Wetterfrosch den Dienst, welcher auf einer Alm sesshaft wird und dort gemeinsam mit seinem Freund Amir, welcher ihm folgt, den besten Käse im Land produziert.

Mit kurzen, gut verständlichen Sätzen wird die Handlung aus Sicht eines allwissenden Erzählers beschrieben. Durch die Schwerhörigkeit des Königs ergeben sich lustige Missverständnisse (Bsp.: „Da merkte Max, dass sein Vater ihn nicht erkannte, und jammerte ganz verzweifelt: `Ich werde hier krank, sei doch mein Retter!` Der König verstand ihn wieder falsch. `Ich sage dir Dank und noch das Wetter´, hört er […]“ S. 15). Generell wirken aber sowohl die Dialoge wie auch der gesamte Handlungsstrang willkürlich konstruiert. So bemerkt weder der König die Abwesenheit seines Sohnes, noch reagieren die Bediensteten, als sie den Prinzen im Gurkenglas entdecken. Es ist doch anzunehmen, dass selbst ein kurzsichtiger König und ein nachlässiges Gefolge das Fehlen des Prinzen merken würden. Auch die Reaktion des Königs, den angeblichen Wetterfrosch auf eine Alm zu verbannen, oder die Freundschaft zwischen Max und Amir, welche ja wegen des Gurkenglases keinen wirklichen Kontakt aufnehmen konnten, wirken zusammenhangslos. Als Hauptintention des Buches kann wohl nur Unterhaltung genannt werden.
Die Illustrationen werden in kräftigen, teilweise im deutlichen Kontrast zueinander stehenden Farben dargestellt. Die Personen werden überspitzt gezeichnet und unterstreichen die durch den Text gegebenen Inhalte. So tritt das königliche Gefolge teilweise in Cowboy- oder Ballettkleidung auf, hat außergewöhnliche Frisuren und scheint mit ihren geschlossenen Augen auch den Blick vor der Wahrheit verschließen zu wollen. In den Illustrationen mischen sich moderne Elemente wie Smartphones mit traditionellen Dingen wie der Gestaltung des Palastes oder des Thrones. Zeitlich große Abschnitte, wie beispielsweise das Aufwachsen des Prinzen, werden in Luftblasen ähnlichen Abschnitten gelungen dargestellt.
Leider weist die Konstruktion des Handlungsplots zu viele Lücken auf, als dass diese als so gewollt beurteilt werden kann. Beim Lesen des Buches können die humoristischen Elemente oder die Missverständnisse in den Dialogen in den Fokus gerückt werden. Für den schulischen Einsatz eignet sich das Buch aber eher nur zur Unterhaltung und nicht als Unterrichtsgegenstand.

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Diese Rezension wurde verfasst von kst; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 28.09.2015

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