Der Ohnezoo

Schlagwörter

• Komik/Humor
• Tiere

Teaser

Im Zoo sind die Tiere weg! Kein Problem – da müssen eben die Menschen eingesprungen. Und di schlagen sich richtig gut – in diesem urkomisch-poetischen Ratebuch.

Beurteilungstext

Tierschützer*innen haben die Tiere im Zoo entlassen – na so ein Mist. Wer möchte denn jetzt noch in den Zoo gehen? Kein Problem, es finden sich ausreichend Menschen, die die Rollen der beliebten Gehegeinsassen überzeugend spielen können. Da ist z.B. Edouard (42), der Komponist, der perfekt als Storch durchgeht. Und die PEKiP-Gruppe Oppum (seit 2022) macht mit den Babys in den Tragebeuteln die Känguruhs. Irre witzig und auf den Punkt gebracht, werden Phänomene der menschlichen Kultur aufgegriffen und hier humoristisch dekontextualisiert. Dabei spielt der Autor ganz frei und fröhlich mit Stereotypen und Klischees, die herrlich komisch eben die Parallelen andeuten, die die Personen im Rahmen ihrer Tierimitation auch erzeugen möchten. Damit entsteht hier eine doppelte Ebene. Neben den Tieren, die es zu entdecken gilt, wird gleichzeitig auch ein sympathisch-augenzwinkernder Blick auf unsere Welt gerichtet, die sich selbst nicht zu ernst nehmen muss.
Umgesetzt wird das in diesem querformatigen Bilderbuch in kleinen Vierzeilern, die in simpel-gereimter Form die Protagonist*innen der Tiershow vorstellen und immer am Ende offen enden, so dass das gesuchte Tier hier von den Lesenden einzufügen ist. Das ergibt sich aus der Reimstruktur des Verses, aber auch aus dem Inhalt der Verbalsprache und natürlich der Zeichnung, die ja auch ausreichend Andeutungen finden lässt – dennoch ist die Lösung nicht immer leicht. Die Zeichnungen sind grafisch-vereinfachte Computerzeichnungen, die mit wenigen und groben Strichen die Szenen comicartig typisiert und detailreduziert zeigen und eher großflächig monochrom coloriert wurden. Witzig sind immer noch die vignettenartig eingefügten Hinweisschilder an manchen Gehegen, die eher auf die menschlichen als die tierischen Besonderheiten anspielen. So finden auch erwachsene hier eine unterhaltsame Lektüre und das Büchlein ist im besten Sinne doppelt adressiert – und kann damit zum gemeinsamen Spaß von Groß und Klein werden. Nachdrücklich zu empfehlen!