Der Nussknacker - ein Musikbilderbuch zum Hören

Autor*in
Tschaikowsky, Peter
ISBN
978-3-7913-7315-7
Übersetzer*in
Frantz, Birgit
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Courtney-Tickle, Jessica
Seitenanzahl
22
Verlag
Prestel
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2018
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
25,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Das Bilderbuch führt zu einem neuen Erleben von Tschaikowskys weltbekanntem Ballett „Der Nussknacker“ und dem ihm zugrundeliegenden Märchen „Nussknacker und Mausekönig“ von E. T. A. Hoffmann. Durch Drücken vorgegebener Punkte werden die bekanntesten Motive der Suite angespielt, eingebettet in die auf das Wesentliche reduzierte Erzählung des Märchens. Erklärte Absicht des Buchs ist Kinder dafür zu sensibilisieren, dass Musik Bilder im Kopf entstehen lässt und damit Geschichten erzählt werden.

Beurteilungstext

Das große Format des Bilderbuchs lädt ein, es auf den Schoß zu nehmen und gemeinsam darin zu blättern. Der Hinweis rechts oben auf dem Einband, auf eine Note zu drücken und Musik zu hören, dürfte viele Kinder neugierig machen, weil das Buch visuelle, akustische, motorische und haptische Reize verspricht.
Im Gegensatz zu vielen anderen Bilderbüchern beginnt die Erzählung bereits mit dem Umblättern des Buchdeckels. Der Betrachter sieht Clara mit ihrer Familie bei der Weihnachtsfeier und durch den Text erfährt man, dass alle auf die Ankunft von Onkel Drosselmeyer, dem Spielzeugmacher, warten. Der Text endet mit der Spannung erzeugenden Aussage „Es klopft!“, hervorgehoben durch Fettdruck und Ausrufezeichen, und der Frage „Wer steht vor der Tür?“, von der eine gepunktete Linie mit Pfeil zu einem roten Kreis mit einer Note führt. Folgt man der Aufforderung „Drücken“, ertönt das Motiv des Nussknackers.
Dies ist ein Beispiel dafür, wie geschickt Bild, Text und Musik miteinander verwoben sind, um die auch auf der ersten Seite formulierte Intention zu erreichen, die Geschichte des Nussknackers und die Musik von Tschaikowsky vor allem für junge Rezipienten lebendig werden zu lassen.
Auf der folgenden Doppelseite haben die Kinder die Spielsachen des Onkels ausgepackt, und beim Drücken der Note ertönen die bekannten Takte des Marschs aus dem 1. Akt.
In diesem Stil begleitet man Clara auf weiteren acht Doppelseiten, wie sie den Mausekönig tötet und damit den Nussknacker von seinem Fluch befreit, ihn in sein Land der Süßigkeiten begleitet, wo sie mit den Marzipantänzerinnen auf der Bühne tanzt, von den Blumen beim Walzer umringt wird, der Zuckerfee bei ihren Pirouetten zusieht, bis sie schließlich am Weihnachtsmorgen in ihrem Bett aufwacht, den wieder zum Spielzeug gewordenen Nussknacker im Arm. Begleitet werden Claras Erlebnisse von den bekanntesten Motiven aus Tschaikowskys Ballett, sobald man auf die Note drückt.
Wenn dem Betrachter aufgefallen ist, dass die Noten in farblich verschiedenen Kreisen stehen, die auf jeder Seite irgendwo anders platziert sind, so findet er die Erklärung dafür auf der letzten Doppelseite, deren rechter Teil auf einer dünnen Pappschachtel klebt. Dort sind alle Noten in ihren Kreisen wiederzufinden, nun jedoch mit kindgerechten fachlichen Erklärungen. In Fettdruck findet man als erste Information Name und Akt der jeweiligen Musik, allerdings in Klammern, wohl um anzudeuten, dass diese Angaben Kinder wohl kaum interessieren dürften und zu abstrakt sind. Interessanter sind dann schon die Zahlen, die vor dem jeweiligen Notenkreis stehen, und scheinbar ungeordnet sind. Sie helfen, die Frage rechts auf der Seite zu beantworten, an welchen Stellen der Geschichte diese Melodien vorkommen. Dadurch werden die Kinder animiert das Gehörte und Gesehene zu vertiefen. Damit könnte auch die Motivation geweckt sein, die weiteren kurzen Textstücke unterhalb der Noten zu lesen, die kindgemäß eine Interpretation der jeweiligen Musik anbieten und die Ursachen dieser Wirkung (Instrument, Rhythmus etc.) andeuten.
Auf der gegenüberliegenden Doppelseite lädt eine kindgerechte Zeichnung von Tschaikowsky als lächelndem Großvater ein seine daneben stehende Biographie zu lesen. Der Text endet mit der Aufforderung, die ausgewählten Melodien noch einmal anzuhören und sich die dazu gehörigen Szenen vorzustellen. Die Rezipienten werden jedoch ausdrücklich dazu aufgefordert, beim Hören sich auch andere Bilder vorzustellen, also zu einer eigenen Interpretation der Musik zu finden.
Ein kleines Glossar der auf der letzten Doppelseite verwendeten Fachbegriffe rundet diese musikalische Früherziehung ab.
Das Musik-Bilderbuch zum Hören ist pädagogisch wertvoll und wird nicht nur junge Rezipienten erfreuen und ist deshalb seinen Preis wert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Anmq; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 28.01.2019

Weitere Rezensionen zu Büchern von Tschaikowsky, Peter

Tschaikowsky, Peter

Schwanensee

Weiterlesen
Zwerger, Lisbeth; Tschaikowsky, Peter

Schwanensee

Weiterlesen
Tschaikowsky, Peter

Der Nussknacker

Weiterlesen
Tschaikowsky, Peter

Der Nussknacker

Weiterlesen