Der Neue in der Klasse

Autor*in
Richert, Katja
ISBN
978-3-7432-0738-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Sturm, Carola
Seitenanzahl
60
Verlag
Loewe
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Bindlach
Jahr
2021
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Emil kommt in eine neue Schule. Das macht ihm ein wenig Angst - und doch wird sein erster Schultag damit enden, dass er zwei neue Freundschaften geschlossen hat.

Beurteilungstext

Ein Erstlesebuch soll lesetechnisch nicht schwer zu lesen sein und auch nicht zu lang. Es soll relevante Inhalte für Kinder im Erstlesealter erzählen und das auf interessante Weise. Da Erstleseliteratur Literatur und nicht (nur) Leseübungstext sein soll, gelten auch Ansprüche an die literarische Qualität und die Erzählwürdigkeit des Inhalts. Das sind hohe Ansprüche, die allerdings für ein gutes oder sehr gutes Buch auch gelten sollen.
Das Thema des Buches - neu in eine Klasse zu kommen, ganz allein, ohne Freunde - ist grundsätzlich erzählwürdig, nimmt Aspekte aus der Lebenswelt vieler Kinder auf, die vielleicht in Klasse 1 oder 2 nicht in eine neue Klasse kommen, aber in eine neue Gruppe im Sportverein oder Kinderchor - oder die sehen, dass in ihre Klasse/Gruppe neue Kinder kommen. Die Durchführung des Themas ist allerdings recht konventionell: Die Begegnung mit potenziellen Freund:innen geht über einen Fußball, der fehlgeleitet ist; Emil muss neben Malik sitzen, der ihm zunächst nicht besonders wohlgesonnen ist. Und dann muss er auch noch zusammen mit Malik und Tilda in den Schulkeller und dort Schuhkartons zum Basteln holen. Freund:innen werden die drei, weil sie gemeinsam ein kleines Abenteuer erleben: Der Hausmeister wurde aus Versehen in den Keller gesperrt und die Kinder können ihn befreien. Abgesehen von der Episode mit dem Hausmeister werden hier eher Standardsituationen erzählt. Der Konflikt mit Malik währt nur kurz, die Überwindung durch knappes Abgleichen gemeinsamer Interessen erscheint nicht schlüssig. Erzählt wird in der dritten Person aus der Perspektive von Emil im Präsenz.
Handwerklich werden wesentliche Empfehlungen für Erstlesebücher umgesetzt: kurze Sätze, weitgehend lesetechnisch einfache Wörter, große Fibelschrift im übersichtlichen Satz. Die Gliederung in vier Kapitel sorgt für angemessene "Lesehappen".
Die Illustrationen arbeiten mit eher blassen Farben und setzen die Figuren in den Mittelpunkt - angesichts des Themas eine sinnvolle Entscheidung. Sie begleiten den Text und durch die eher grobe Mimik wird wenig Eigenes gezeigt. Höhepunkt ist vielleicht der sorgfältig vom Vater angerichtete Abendbrotteller mit Möhrenrakete und Käsesternen am Anfang des Textes.
Am Ende des Buches gibt es auf einen 8-seitigen Magazinteil mit Leseverstehensfragen in unterschiedlichen Rätselformaten, fünf Worterklärungen (Superhelden, Sommerferien, Glücksbringer, kreidebleich und cool) sowie kurzen Informationen zu Autorin und Illustratorin. Originell ist dieser Teil nicht und die Rätsel sind wenig herausfordernd. Schade - das geht wirklich besser.
Die Leselöwenreihe ordnen ihren Büchern Klassenstufen zu. Dieses Buch ist der 2. Klasse zugeordnet. Klassenzuordnungen sind problematisch, denn zum einen gibt es sicher viele Erstklässler:innen, die dieses Buch ohne größere Schwierigkeiten lesen können, zum anderen sicher auch noch die ein:e oder andere:n Drittklässler:in, für die dieses Buch noch Leseherausforderungen birgt und damit einen angemessenen Lesestoff bietet.
Insgesamt liegt hier also ein recht konventionelles Erstlesebuch vor, das sicherlich von einigen Erstleser:innen ganz gern einmal gelesen wird - nachhaltigen Eindruck wird es jedoch nicht hinterlassen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 15.03.2022

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