Der Mondwächter

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• Abenteuer
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• Natur

Teaser

Die „Wächter der Nacht“ haben Emil, den Eisbären, zum neuen Mondwächter gewählt. Doch oh Schreck, Emil stößt dabei auf ein Problem, mit dem er überhaupt nicht gerechnet hat.

Beurteilungstext

Emil bereitet sich gründlich auf seine neue Aufgabe als Mondwächter vor. Er überlegt genau, was er zum Bewachen des Mondes benötigt. Z. B. einen Kescher, ein Schraubglas voller Glühwürmchen, roten Bindfaden (man kann ja nie wissen …), eine Taschenlampe, eine Kerze, Streichhölzer, ein leeres Heft und Stifte, um seine Beobachtungen festzuhalten, sowie weitere nützliche Utensilien, die er sorgfältig in seinem blauen Rucksack verstaut. Dann klettert er in der Abenddämmerung die lange Leiter hinauf, um hoch oben in der Krone des Ahornbaums dem Mond möglichst nahe zu sein. Oben angekommen, stellt sich Emil dem perfekt runden und strahlenden Mond vor und berichtet ihm, dass er ab jetzt sein neuer Wächter ist. Emil nimmt seine Aufgabe sehr ernst und passt in den darauffolgenden Nächten gut auf den Mond auf. Viel zu tun gibt es dabei allerdings nicht. Aber das stört Emil nicht im Geringsten, „…er findet es schön, sich mit dem Mond zu unterhalten, wenn die Welt um ihn herum ganz still ist.“
Doch dann, eines Nachts, fällt ihm etwas Seltsames auf. Emil reibt sich verwundert die Augen. Trotz aller Fürsorge wird der Mond plötzlich von Nacht zu Nacht immer kleiner. Was tun? Mit diesem Problem hatte er nicht gerechnet. Zur Sicherheit fertigt er nun jede Nacht eine Zeichnung des Mondes an, vergleicht alle miteinander und stellt fest: Der Mond wird einfach immer kleiner! In seiner Not ruft Emil seinen Freund, den Leoparden, im Regenwald an. Der erklärt ihm, dass auch dort der Mond geschrumpft und nur noch eine schmale Sichel am Himmel zu sehen sei. Wie der Zufall es will, landet in dieser Nacht plötzlich ein großer grüner Vogel neben Emil. Sogleich berichtet Emil ihm aufgeregt von seinem Problem mit dem Mond.
„Dann pass mal gut auf “, sagt der grüne Vogel nur und verschwindet in der Nacht, um nach einiger Zeit hinter Emil wieder aufzutauchen. „Vieles kommt und geht…und das immer wieder. Du wirst schon sehen“, erklärt ihm der Vogel.
Und tatsächlich, der grüne Vogel hat recht. In den folgenden Nächten wird der Mond ganz von alleine immer größer.
Anhand von Emils Zeichnungen werden auf spielerische Weise die Mondphasen erklärt. So, wie der Mond immer kleiner wird, verschwindet, um dann wieder aufzutauchen und zu seiner vollen Größe zu erwachsen, hält die Natur ein Phänomen bereit, das Emil, der Eisbär, weder verstehen noch erklären kann, das sich mit Abwarten, Vertrauen und Zuversicht alleine aber ganz von selbst löst. Genau, wie der merkwürdige grüne Vogel gesagt hat.
„Der Mondwächter“ (2020 erschienen unter dem Originaltitel „The Moon Keeper“), ist das erste Bilderbuch der Künstlerin Zosienka, die in Südafrika, Polen und dem Vereinigten Königreich aufgewachsen ist, bzw. lebt und das Bilderbuch auch selbst illustriert hat.
Die wunderschönen detailreichen Aquarelle schaffen eine stimmungsvolle und gefühlsbetonte Atmosphäre, bei der sich große und kleine Leser*innen wunderbar in die fantastische Welt dieses Bilderbuches hinein ersetzen können. Die kurzen, aussagekräftigen Textpassagen sind gut in die großflächigen, teilweise doppelseitigen Illustrationen integriert.
Dieses empfehlenswerte All-Age-Bilderbuch eignet sich zum Vorlesen in Kindergarten und Grundschule sowie zum Verschenken an kleine und große Leser*innen.